Lenggries:Das Ende der Telefonhäuschen

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In der Gemeinde sollen die letzten vier Telefonhäuschen abgebaut werden. Wie die Telekom der Gemeinde mitgeteilt hat, sind die Telefonstellen an der Münchner Straße, am Rathausplatz neben der Gästeinfo, in der Schützenstraße beim Bahnhof und an der Tölzer Straße unrentabel. Sie hätten laut Telekom nur monatliche Einnahmen zwischen 20 und 36 Euro eingebracht.

Anstelle der Häuschen will die Telekom "Basistelefone" anbringen, falls die Gemeinde dem Rückbau nicht zustimmt. Dabei handelt es sich um Fernsprecher an einer Säule, die weder über Anzeigenelemente noch über Münz- oder Kartenschlitze verfügen, um Vandalismus zu verhindern. Der Bauausschuss lehnte den Abbau der Telefonzellen am Montag einstimmig ab. Die Gemeinde soll noch einmal mit der Telekom verhandeln, damit wenigsten ein oder zwei Häuschen bleiben - ein Kompromiss, den die Telekom bereits abgelehnt hatte. Von Basistelefonen ohne Wetter- und Lärmschutz waren die Ausschussmitglieder nicht begeistert.

Aus Sicht der Verwaltung und von Bürgermeister Werner Weindl (CSU) würden die vier vorhandenen Telefonstellen sehr wohl angenommen, zumal sie sich an zentralen und gut besuchten Standorten in der Gemeinde befänden. Bereits im vergangenen Jahr hat die Gemeinde dem Abbau von drei Telefonhäuschen am Karwendelparkplatz, an der Isarburg und in Fall zugestimmt, die offenkundig nicht genutzt wurden, weil deren Jahresumsatz "gegen Null" ging, wie Bauamtsleiter Anton Bammer sagte. Würden nun weitere vier abgebaut, bliebe keinerlei Versorgung mit öffentlichen Fernsprechern mehr im Gemeindegebiet. Diese sollte aber "zum Wohle, zur Sicherheit und Gesundheit" von Bürgern und Gästen gewährleistet sein. Dem schloss sich Josef Wasensteiner (CSU) an: Telefonzellen gehörten zur Grundversorgung. "Wenn jemand am Bahnhof ankommt und kein Handy hat, muss doch sichergestellt werden, dass er telefonieren kann." Die Telekom hat in den vergangenen Jahren massiv Telefonhäuschen abgebaut, die wegen der Verbreitung von Handys immer weniger genutzt und oft zweckentfremdet werden. Eine Telefonzelle ohne Wartung kostet die Telekom 7500 Euro, ein Basistelefon 500 Euro.

© SZ vom 15.03.2017 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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