Leitbildgruppe und Stadt informieren:Sonniges Potenzial

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Geretsrieder erörtern Solarenergie-Fragen

Von Elena Winterhalter, Geretsried

In Geretsried ist das Potenzial, die Sonneneinstrahlung zur Energieerzeugung zu nutzen, sehr hoch. Im Jahr 2015 hat die Stadt ein Solarkataster eingeführt, mit dem Hausbesitzer prüfen können, ob ihr Gebäude für Photovoltaik geeignet ist. Aber schon in den Jahren zuvor hatte sich die Anzahl der Solaranlagen gesteigert: von 59 im Jahr 2006 auf 365 im Jahr 2016. "Damit erzeugen wir jährlich 6,87 Megawattstunden Strom und könnten mit dieser Menge rund 1700 Privathaushalte versorgen", erläuterte Walter Weiss, Fachbereichsleiter der Bürgerstiftung Energiewende Oberland, am Samstag im Geretsrieder Rathaus.

Die Leitbildgruppe "Energie" hatte gemeinsam mit der Stadt und der Bürgerstiftung Solaranlagenbesitzer zum Informationsaustausch einladen. Dazu fanden sich am Vormittag rund 50 Interessierte im Sitzungssaal des Rathauses ein, um sich über Neuerungen zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. Diesen Rahmen nutze auch Roswitha Foißner, die neue Energiemanagerin der Stadt, um sich kurz vorzustellen. Sie sei gespannt auf die neuen Aufgaben und fühle sich gut vorbereitet, sagte Foißner, die nach ihrer Tätigkeit als Softwareentwicklerin umschulte zur Umweltmanagerin.

Manfred Zäh, der ebenfalls ehrenamtlich für die Energiewende-Stiftung tätig ist, leitete seinen Vortrag mit den Problemen ein, vor denen Solaranlagenbesitzer immer wieder stehen: "Die Hersteller der Modulanlagen existieren nicht mehr. Die Anlage wurde lange nicht gewartet. Die Eigentümer sind mit der Technik nicht vertraut." Die Konsequenz: Unentdeckte Defekte, weniger Stromerzeugung und damit unter Umständen erhebliche finanzielle Verluste für den Anlagenbesitzer. Dazu kämen, so Zäh, immer neue gesetzliche Regelungen, so dass es schwer falle, den Überblick zu behalten. "Genau aus diesen Gründen möchten wir einen Treffpunkt einrichten, um Erfahrungen auszutauschen und um gemeinsam Angebote einzuholen, beispielsweise für die Reinigung von Anlagen." Zusätzlich wolle die Energiewende Oberland im Rahmen dieser Treffen über gesetzliche Änderungen informieren und Themen wie Versicherung, Stromspeicherung oder Benchmarking behandeln.

Dieser Vorschlag stieß bei den Anwesenden auf Zustimmung. In vielen Nachfragen aus der Runde der Anlagenbesitzern klang eine gewisse Sorge mit. "Was passiert, wenn unsere Einspeiseverträge auslaufen?" "Gibt es eine Möglichkeit, den überschüssigen Strom zu speichern?" "Was kann ich tun, wenn meine Anlage weit unter ihrer Leistung bleibt?" Wegen des regen Interesses einigte man sich auf eine Folgeveranstaltung in etwa sechs Monaten. Da werde man, so Weiss, auf steuerliche Aspekte, das Thema Stromspeicherung und den Vergleich von Ertragsdaten eingehen. Der Veranstaltungstermin werde zu gegebenem Zeitpunkt offiziell bekannt gegeben.

© SZ vom 04.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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