Leitbild:Es tut sich was

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In Geretsried arbeiten Rathaus, Stadtrat und Bürger an der Entwicklung der Stadt

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Im Artikel "Neue Ideen für Geretsried" vom 2. November hieß es, die Leitbildkoordinationsstelle sei unbesetzt. Das ist falsch. Die Stadt Geretsried stellt richtig, dass der 2016 eingestellte Pressesprecher Thomas Loibl auch die Koordination der Leitbildprozesse übernommen habe. Außerdem seien die Geschäftsleitung und die Fachämter verstärkt in die Leitbildkoordination und die Themenumsetzung eingebunden. Auch der Aussage, dass sich in der Causa Leitbild nichts mehr tue, widerspricht Bürgermeister Michael Müller: "Gerade in Geretsried passiert momentan eine ganze Menge."

Damit Rathaus, Stadtrat und die Bürger in den Leitbildgruppen effektiv zusammenarbeiten können, sei eine eigene Modellstruktur geschaffen worden: Jeder der acht Referenten im Stadtrat verfüge über ein Budget in Höhe von 5000 Euro im Jahr, das für Auftaktveranstaltungen, Startfi-nanzierungen von Projekten oder professionelle Begleitung eingesetzt werden könne. Ein Lenkungsausschuss, der aus Müller, Loibl, den acht Referenten und Leitbildgruppenvertretern bestehe, entscheide, welche Meilensteine als nächstes in Angriff genommen werden sollen.

Auch die Arbeit an der Umsetzung laufe "mit hoher Energie und starkem Einsatz", erklärt Müller. Jüngstes Projekt sei der Trimm-dich-Pfad im Stadtwald, der im Juni 2016 Richtfest feierte. Entwickelt und umgesetzt hat den Bewegungsparcours die Leitbildgruppe Sport zusammen mit der Stadtverwaltung.

In Arbeit sei darüber hinaus ein 40 Kilometer langer Natur- und Kulturpfad mit Informationstafeln und einer App. Die Stationen sollen sich über das ganze Stadtgebiet verteilen. Die Leitbildgruppe Umwelt und Kultur konzentriere sich momentan auf die ersten sechs Stationen im Bereich der Isar, welche Themen behandeln wie das "Isar Hochufer", "Wechselnder Isarverlauf" oder "Die Isar und die Industrialisierung". App und Tafeln werden in Abstimmung mit dem WWF-Projekt "Alpenflusslandschaften" kreiert.

Die Leitbildgruppe Verkehr wiederum habe das Parken in den Fokus gerückt. Der Wunsch nach mehr Parkflächen und einer Tiefgarage wird derzeit im Zentrum verwirklicht. Die sogenannte Zentralgarage soll sich künftig vom Karl-Lederer-Platz bis zur Egerlandstraße erstrecken und Parkplätze für bis zu 250 Fahrzeuge bieten. Es gibt Überlegungen, sie später in Richtung Böhmwiese zu erweitern. Auch die Verlegung der Bundesstraße 11, ein weiteres Ansinnen dieser Leitbildgruppe, ist in die Wege geleitet worden.

Ein großer Wunsch vieler Geretsrieder, ein Bürgerhaus, wird von der Leitbildgruppe Familie forciert. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt habe die Stadt "diesen Wunsch sogar weiter gefasst": Über ein Quartiersmanagement für die Stadtteile Johannisplatz, Neuer Platz und Stein soll durch Umgestaltung "ein besseres Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen" ermöglicht werden. "Ein Bürgerhaus ist in diesen Planungen ausdrücklich berück-sichtig." Die Ziele der Leitbildgruppe Sport - ein Dach für das Eisstadion und ein neues Hallenbad - befinden sich ebenfalls in der Planung; wie von der Leitbildgruppe Verwaltung gewünscht, ist eine neue Homepage in Arbeit; und gemäß den Hoffnungen der Leitbildgruppe Energie auf eine Geothermie in Geretsried, bohrt die Enex Power Germany seit 2017 wieder aktiv nach Thermalwasser.

Die Stadt Geretsried schreibe Bürgerbeteiligung weiterhin groß, heißt es weiter. Das Beispiel der Zentrumsentwicklung zeige, dass man sich daran halte. So gab es zum Thema Karl-Lederer-Platz einen Runden Tisch und eine Bürgerwerkstatt. In drei Bürgerversammlungen wurde über das Projekt informiert. Die Anlieger wurden in drei Besprechungen miteinbezogen. Auch der Jugendrat beschäftigte sich in vier Sitzungen öffentlich mit dem Thema. Es gab fünf offene Bürgersprechstunden auf dem Karl-Lederer-Platz und drei Info-Veranstaltungen. Fünfmal konnten sich Bürger im formellen Verfahren einbringen.

© SZ vom 04.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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