Lange Anreise:Mit dem Rad zu Freunden

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Nach sechstägiger Fahrt und 1100 Kilometern kam die Equipe aus Chamalières in Geretsried an. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gruppe aus Chamalières fährt sechs Tage zu Feier in Geretsried

Als sich die Profi-Radfahrer bei der Tour de France gerade über die Bergetappen quälten, machte sich im französischen Städtchen Chamalières eine kleine Gruppe von etwa 20 Hobby-Radfahrern auf den Weg ins oberbayerische Geretsried im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Am vergangenen Mittwoch bereits kamen die Franzosen aus der Region Auvergne-Rhône-Alpes nach sechstägiger Fahrt und 1100 Kilometern in der Partnerstadt Geretsried an. Ihre Stimmung ist seitdem bestens. Am Freitagnachmittag lobte und zeichnete sie der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller (CSU) im Isarau-Stadion für ihre außergewöhnliche Leistung aus. Müllers Französisch reichte sogar für ein "Bonjour".

Geretsried und Chamalières verbindet seit nunmehr 35 Jahren eine Städtepartnerschaft. Das Jubiläum war den Geretsriedern Anlass genug, groß zu feiern und fast 180 Gäste aus Frankreich einzuladen. Zwischen den Bürgern beider Städte haben sich über die Jahre hinweg Freundschaften entwickelt, besonders gut funktionieren der Schüleraustausch und die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten. Der Präsident des Radsportvereins Cycle Olympique Chamalièrois, Gilles Monneron, erzählte am Freitag glücklich, dass die Gruppe sozusagen unfallfrei die weite Strecke nach Bayern gemeistert habe - einzig ein platter Reifen und eine abgerutschte Kette hielten sie kurz auf. Auch das Wetter habe es fast immer gut mit ihnen gemeint. Davon zeugen die braun gebrannten Gesichter der bestens trainierten Französinnen und Franzosen, von denen viele älter als 50 Jahre sind. Das macht ihre Leistung noch beeindruckender. Ihre kürzeste Etappe verlief von Kempten im Allgäu nach Geretsried über schlappe 130 Kilometer. Die Rückreise trat die Équipe am Sonntag allerdings mit dem Bus an. Nach einem Gottesdienst und Weißwurstfrühstück wurden die Rennräder in einen Anhänger geladen, und die Sportler konnten es sich gemütlich machen.

Schon bei der Gründung der Partnerschaft verfolgten die damaligen Bürgermeister Heinz Schneider und Claude Wolff das Ziel, gemeinsam die europäischen Werte herauszustellen und Europa zu verteidigen. Die gegenseitigen Treffen und Feiern, der kulturelle Austausch in Geretsried haben sie darin weiter bestärkt. Denn "Sport verbindet", stellte Bürgermeister Michael Müller heraus. Und die Franzosen riefen: "Bravo!"

© SZ vom 30.07.2018 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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