Landkreis:Vermittler zwischen Mensch und Biber

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Zu Biberberatern hat Josef Niedermaier Gernot Walther, Nikolaus Schöfmann und Bernhard März (v. li.) ernannt. Rechts: Sabine Walther vom Landratsamt. (Foto: oh)

Mit Bernhard März, Gernot Walther und Nikolaus Schöfmann sind drei ehrenamtliche Berater ernannt worden, die über die Tierart informieren und bei Problemen helfen sollen

Das Landratsamt hat drei Biberberater ernannt. Während Isar-Ranger Bernhard März für den nördlichen sowie Jäger und Naturschutzwächter Gernot Walther für den südlichen Landkreis schon seit einigen Jahren in dieser ehrenamtlichen Funktion unterwegs sind, ist Nikolaus Schöfmann neu dabei. Er hat vor kurzem seine Ausbildung zum Biberberater erfolgreich absolviert und wird im Norden des Landkreises eingesetzt. Schöfmann ist unter anderem auch im Fischereiverband und als Muschelberater tätig. "Nur durch ein erfolgreiches Bibermanagement kann mehr Akzeptanz im Miteinander zwischen Mensch und Biber geschaffen werden", sagte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler).

Die Rückkehr des streng geschützten Bibers nach Bayern ist ein Erfolgsprojekt des Naturschutzes. Nach der Ausrottung im Jahr 1869 wurden vor sechs Jahren wieder rund 16 000 Tiere im Freistaat gezählt. Auch im Landkreis hat der Biber inzwischen viele Gewässer besiedelt. Wo er Dämme baut, Wasser staut, Gehölze fällt und Ufer umgestaltet, profitieren viele andere Tiere von den so geschaffenen Biotopen: In einem Biberrevier explodiert die Artenvielfalt. Zudem renaturieren sich Gewässer durch seine Arbeit, Bäche können sich selbst reinigen. Auf der anderen Seite können Biberdämme allerdings auch zu Überflutungen in Wohngegenden und auf landwirtschaftlichen Flächen führen oder Straßen unterspülen. Zudem verursacht der Nager Fraßschäden an Feldfrüchten, er schält und fällt Bäume.

Um Kompromisse zu finden, mit denen Mensch und Biber leben können, wurde das Bibermanagement in Bayern eingeführt. Ein Teil dieses Managements ist die Hilfe der Biberberater: Sie informieren über diese Tierart und zeigen Maßnahmen zur Prävention auf, setzen sich bei Problemen für eine Lösung ein, zu der auch der finanzielle Ausgleich von Biberschäden gehört, und legen selbst mal Hand an. "Die ehrenamtlichen Biberberater sind das wichtige Bindeglied zwischen Bürger und Unterer Naturschutzbehörde", betonte Niedermaier bei der Ernennung von März, Schöfmann und Walther. Der Landrat wünschte ihnen "viel Freude und eine gute Hand bei ihren Einsätzen".

Die drei Biberberater des Landkreises sind über die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen zu erreichen, Telefon 08041/505-118, E-Mail: umwelt@lratoelz.de.

© SZ vom 30.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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