Als verfehlt kritisieren die Grünen im Landkreis den Bundesverkehrswegeplan, der auch die verlängerte S-7-Trasse nach Geretsried und die Nordumfahrung in Bad Tölz enthält. "Der vorliegende Entwurf verhindert, dass die Verkehrswende ernsthaft angegangen wird", urteilt Kreissprecher Alexander Müllejans. Stattdessen werde die "straßenbaulastige Verkehrspolitik der 1970er-Jahre" fortgeschrieben.
Die Kreis-Grünen vermissen in dem Plan des Bundesverkehrsministeriums vor allem Projekte, welche die Verkehrsinfrastruktur des Landkreises ihrer Ansicht nach zukunftsfähig machen: Dazu zählen sie die Elektrifizierung aller Bahnstrecken und Maßnahmen für den Öffentlichen Nahverkehr. Außerdem fordern sie den massiven Ausbau aller S-Bahnstrecken in und um München, inklusive Nord- und Südring, sowie eine Tangenten-Verbindung, zum Beispiel durch eine Stadtumlandbahn. All dies sei in den Entwurf aufzunehmen, meint Müllejans. Der Landkreis brauche einen klimafreundlichen Netzplan, der Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert, und Impulse für eine "autoarme Mobilität", die gerade in einer Tourismusregion notwendig seien. Zudem müsse der Verkehrswegeplan auch Lösungen für die immensen Verkehrsprobleme im Ballungsraum München enthalten.
Die Kreis-Grünen sehen den Plan des Bundesverkehrsministerium insgesamt als "unfertig und kontraproduktiv" an. Deshalb fordern sie die Einwohner des Landkreises dazu auf, sich im Zuge der Bürgerbeteiligung zu dem Entwurf zu äußern. Die Stellungnahmen können bis zum 2. Mai im Bundesverkehrsministerium, Referat G12, Invalidenstraße 44 in 10115 Berlin, eingereicht werden, respektive im Internet ( www.bmvi.de/bvwp2030-stellungnahme). Die Grünen bieten dazu eigens Textbausteine an, die noch um persönliche Angaben ergänzt werden müssen. Diese Module können im Internet unter www.gruene-oberbayern.de/bvwp heruntergeladen werden.