Wenn die Stadt Geretsried ihren Kulturpreis vergibt, setzt sie damit zwei kulturelle Akzente auf einmal: Einerseits wird eine Person geehrt, andererseits wird eine Skulptur als Miniatur vergeben, die später in großer Ausführung Teil der geplanten Kulturmeile rund ums Rathaus sein soll. Die erste Anschaffung dieser Art war die Bronze "Der Schreitende" des Mooseuracher Bildhauers Otto Süßbauer. En miniature wurde sie 2016 an Kulturpreisträgerin Ingeborg Heinrichsen verliehen. Inzwischen hat der Künstler sie als 2,10 Meter hohe Skulptur ausgeführt.
Werner Sebb, der am Freitag den Kulturpreis 2017 der Stadt erhielt, bekam eine Miniatur des Münsinger Künstlers Ernst Grünwald, die eine sitzende und lesende Frau und einen Harlekin im Handstand zeigt. Bürgermeister Michael Müller (CSU) erklärte, die Auswahl des Werks mit dem Titel "Dialog" habe der Kulturausschuss des Stadtrats getroffen. Auch diese Arbeit solle noch groß ausgearbeitet werden, so dass sie im Stadtgebiet aufgestellt werden kann.
Über die Kulturmeile hatte sich Müller zuletzt im Interview der SZ geäußert. Sie soll im Areal zwischen Karl-Lederer-Platz, Stadtmuseum und Böhmwiese entstehen. Am Freitag betonte er, die Stadt wolle, dass dort nicht nur Geschäfte angesiedelt werden. Ein Architektenwettbewerb werde im Frühjahr ausgeschrieben.