Kunst aus der Partnerstadt:Die menschliche Sanduhr

Der Künstler demonstriert die Beweglichkeit seines Werks: Alain Marlet mit "Sablier humain". (Foto: Harry Wolfsbauer)

Chamalières schenkt Geretsried eine Skulptur von Alain Marlet

Von Felicitas Amler, Geretsried

Da freut sich das Publikum und klatscht: "Der Mann erweitert seine Gedanken, wenn er sich auf das Denken der Frau einlässt", hat Alain Marlet gerade auf Französisch gesagt, und Edith Peter hat gedolmetscht. Marlet, Bildhauer aus der Auvergne, versucht den Zuhörern im Geretsrieder Rathaus die Bedeutung seines Gastgeschenks zu vermitteln. Er hat zur Feier des 35-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen dem französischen Chamalières und Geretsried eine Skulptur aus Metall und Lavastein mitgebracht. Ein Symbol, so erklärt er, der "dualité" - der Dualität, sei es zwischen Mann und Frau oder zwischen Geretsried und Chamalières. Auch Bürgermeister Louis Giscard d'Estaing, von seinem Amtskollegen Michael Müller freundlich als "Monsieur le Maire" begrüßt, wohnt dem "dévoilement de la sculpture", der Enthüllung, bei. Mit ihm sind viele Besucher aus Chamalières ins Rathaus gekommen, die in diesen Tagen in Geretsried zu Gast sind. Giscard d'Estaing erklärt, der Lavastein, der aus der Auvergne stamme, symbolisiere Dauer und Festigkeit, und auch dies stehe wieder für die Städtepartnerschaft.

Marlets Skulptur mit dem Titel "Sablier humain" (Menschliche Sanduhr) besteht aus einem Sockel mit Daten und Anmerkungen zur Partnerschaft, der "amitié", zwischen Geretsried und Chamalières. Darauf ruht ein metallenes Rad, in dem sich ein lang gezogener, mit Arabesken geschmückter Kopf wie eine Sanduhr drehen lässt. Das Werk aus "pierre de Volvic", wie der Lavastein auf Französisch heißt, war zu Beginn dieses Jahres in Chamalières in einer Ausstellung zu sehen und wurde ausgezeichnet.

© SZ vom 02.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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