Kulturausschuss:Geretsried hebt einen Schatz

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Historikerin Nadine Wickert sortiert die Bestände des Stadtarchivs Geretsried und ordnet sie in neuen Räumen an. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Das Stadtarchiv wird professionell überarbeitet und besser zugänglich

Von Felicitas Amler, Geretsried

Das Kellerkind kommt ans Licht: Das Geretsrieder Stadtarchiv, nach allgemeiner Einschätzung im Rathaus ungeeignet untergebracht, zieht in eigens dafür von der Stadt angemietete Räume an der Elbestraße um. Dazu will die Ende vergangenen Jahres angestellte Historikerin Nadine Wickert die Einrichtung professionell überarbeiten. Das hat sie am Dienstag im Kulturausschuss des Stadtrats angekündigt. Wickert ist im Rathaus für Kultur zuständig und wird auch die neue Chronik Geretsrieds erstellen.

Geretsried verfüge über vielfältige Archivalien, Verwaltungssschriftgut, Presseausschnitte seit 1949, diverse Bild- und Tonaufnahmen, eine kleine Plakatsammlung, etwa 150 Karten und Pläne und rund 95 000 Fotos. Die klimatischen Anforderungen gerade für Fotos seien aber im Rathaus nicht gegeben, erklärte Wickert. Das soll in den neuen Räumen besser werden, dort könnten alle Archivalien professionell gelagert werden. Sie wolle nun vor dem Umzug - den sie für die Jahresmitte ins Auge fasst - noch alle Bestände sichten, sagte Wickert, und sie dann neu ordnen. Karten und Pläne sollen digitalisiert, ein Buchscanner angeschafft werden.

Anders als derzeit soll es künftig auch einen ausgewiesenen Benutzer-Arbeitsplatz im Stadtarchiv geben. Gemeinsam mit Steffi Weigel, Mitarbeiterin für Kultur und Archiv im Rathaus, wolle sie dann Ansprechpartnerin für alle Besucher sein, sagte Wickert. Bis das Archiv an der Elbestraße eingezogen ist, könnten die neuen Räume noch für eine Ausstellung genutzt werden.

"Ganz wunderbar", so kommentierte Vera Kraus (FW) die Ankündigung. Sie regte an, dass Wickert sich mit den Geretsrieder Chören in Verbindung setzt. Denn sie wisse, dass diese "unsagbare Schätze an Musiknoten" hüteten.

Die neue Geretsrieder Chronik soll die schwergewichtige Vorgängerin aus dem Jahr 1999 ("Eine Doppelschwaige wird Stadt") ersetzen. Sie werde in Aufbau und Layout zeitgemäß sein, kündigte Wickert an: "Ich möchte exemplarisch die Erfolgsgeschichte von Geretsried zeigen." Und zwar nicht chronologisch, sondern themenbezogen, etwa: Krieg und Vertreibung, Heimat und Fremde, Veränderung und Entwicklung.

Das Geretsrieder Kulturamt sucht für Dokumentationen noch Film- und Fotomaterial aus der Bürgerschaft. Kontakt: Nadine Wickert, Telefon 08171/6298-171 Fax: 08171/6298-507, E-Mail: nadine.wickert@geretsried.de

© SZ vom 21.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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