Kultur:Neue Blickwinkel im Blauen Land

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Der Internationale Museumstag am kommenden Sonntag bietet viele Möglichkeiten, Kunst, Geschichte und Natur zu entdecken

Natur- und Kunstgenuss liegen nahe zusammen im Franz-Marc-Museum in Kochel. (Foto: Manfred Neubauer)

Weltweit feiern Museen Mitte Mai den Internationalen Museumstag. In Deutschland findet er heuer am Sonntag, 13. Mai, statt und steht unter dem Motto "Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher". Im Blauen Land laden vier Museen Kinder und Erwachsene zu besonderern Angeboten ein.

Klees Konfession

Im Franz-Marc-Museum in Kochel am See können sich Besucher nicht nur mit bildnerischen Werken Paul Klees auseinandersetzen, dem die aktuelle Ausstellung gewidmet ist. Am Museumstag wird dazu auch eine Lesung aus den Schriften des vielseitigen Künstlers geboten. Die österreichische Schauspielerin Jovita Dermota liest aus "Schöpferische Konfession", einem Text, in dem Klee sich mit dem eigenen Werk, der Zeit und der Welt befasst. Eva-Maria May spielt dazu am Klavier. Neue Interessenten versucht das Museum regelmäßig zu gewinnen, etwa mit einem sehr beliebten Audioguide, in dem Kinder für Kinder die Bilder erklären. Außerdem gibt es Kooperationen, bei der Klee-Ausstellung mit der Pinakothek der Moderne mit einem gemeinsamen Symposium, Tagesausflügen zu beiden Klee-Ausstellungen und gegenseitigen Leihgaben. (Franz-Marc-Museum, Franz Marc Park 8-10, Kochel, Lesungen am 13. Mai um 11.30 und 15 Uhr, www.franz-marc-museum.de)

Hauerprüfung

Wie lautet der Bergmannsgruß? Und wie nannte man die Freiwillige Feuerwehr, die ausrückte, wenn unter Tage ein Unglück passierte? Fragen wie diese müssen Kinder beantworten, die das Bergwerksmuseum Penzberg bei einer Rallye durch die Stollennachbauten erkunden. "Wer am Ende die Hauerprüfung ablegt, bekommt eine kleine Belohnung", sagt Mitarbeiterin Judith Pöttinger. Mit Angeboten wie diesen gelinge es dem neugestalteten Museum kontinuierlich, Kinder und Jugendliche für die Stadt- und Industriegeschichte zu begeistern. Also: Glück auf! (Bergwerksmuseum, Karlstraße 36, Penzberg, Tel. 08856/813126, geöffnet am 13. Mai von 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei).

Geschichten für Auge und Ohr

Mit der weltweit größten Sammlung von Werken Heinrich Campendonks hat sich das Penzberger Museum in den vergangenen Jahren überregional einen Namen gemacht. Einen lebendigen Austausch hinter der dunklen Klinkerfassade des 2016 wiedereröffneten Zwillingsbaus fördern moderne Medienstationen und -tische, vor allem aber niederschwellige Angebote wie Filmgespräche oder die Reihe "Kunst und Wein", bei denen Gäste zwanglos ins Gespräch kommen können. Zum internationalen Museumstag können sich Besucher durch die sehenswerte aktuelle Sonderausstellung "Werdet wie Ich: Johannes Grützke" führen lassen oder in die Farbwelt Campendonks eintauchen. Zudem gibt es noch einen besonderen Programmpunkt: Die Münchner Geschichtenerzählerin Silvia Angel lässt vor dem inneren Auge der Zuhörer die Bergwerkszeit in drei spannenden, sagenhaften und witzigen Geschichten aufleben. Die Erzählrunden eignen sich für Kinder ab fünf Jahren und beginnen um 11, 14 und 15 Uhr. (Museum Penzberg-Sammlung Campendonk, Am Museum 1, Penzberg, Tel. 08856/8134 80, museum@penzberg.de, geöffnet am 13. Mai von 10 bis 17 Uhr, öffentliche Führungen um 10, 11, 14 und 15 Uhr, Eintritt frei.)

Wunder am Wegesrand

Das Museum Buchheim will enger mit dem nahegelegenen Ort Bernried zusammenwachsen. Vor allem der Weg, der das bekannte Kunstmuseum mit dem Dorf verbindet, soll belebt werden. Mithilfe von Kunstwerken sollen hier Orte entstehen an denen "gespielt und gestaunt" werden kann. Regine Keller und Felix Lüdecke vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum der TU in München laden gemeinsam mit dem Direktor des Museums Daniel Schreiber zu einem Spaziergang ein, bei dem man die "entdeckungswürdige Landschaft" besser kennenlernen kann. Verwachsene Alleen, verwunschene Teiche, 1000-jährige Eichen und romantische Pagoden - laut dem Buchheimmuseum gibt es bereits jetzt viel zu entdecken. Doch die "kompakte Tour" soll auch eine Vorahnung geben, welche Orte demnächst von der Kunst erobert werden. Der geführte Spaziergang beginnt um 11 Uhr. Treffpunkt für die ungefähr eine Stunde lange Tour ist am Museumseingang. Da auch ein kurzer Abstecher in den Wald geplant wird, ist festes Schuhwerk von Vorteil. (Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1, Bernried, Tel. 08158/997020, info@buchheimmuseum.de, geöffnet am 13. Mai von 10 Uhr bis 18 Uhr, Museumsführung um 14.30 Uhr.)

© SZ vom 09.05.2018 / fam, lschB, stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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