Krippenbau:Vorfreude auf das kleine Schloss

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In Königsdorf entsteht ein Neubau für die Kinder. Die künftige Krippe ist schon jetzt begehrt - bei Eltern und beim Personal.

Barbara Szymanski

Das neue Kinderzentrum in Königsdorf (Foto: Hartmut Pöstges)

Burgi Bauer kann ihre Freude nicht verbergen: "Das wird unser kleines Schloss." Das sagt die Leiterin der Königsdorfer Kindertagesstätte bei einer Besichtigung des Neubaus für die gemeindliche Einrichtung. Und Königsdorfs Bürgermeister Anton Demmel kann ihr da nicht widersprechen. Denn der Neubau ist lichtdurchflutet, da viele Fenster bis auf den Boden herab reichen. Auf Türme und Erker allerdings haben die Planer verzichtet.

Ein freundliches Naturgrün ist innen die Leitfarbe. Der Stil des Gebäudes mit seinem weißen Außenanstrich ist im Prinzip ländlich mit überstehendem Dach, jedoch ohne holzfarbene Verbrämungen. Die Holzelemente sind hell eingelassen, sodass sich der Bau gut in das umliegende Wohngebiet mit seinen Obstgärten einfügt, bei dessen teilweise älteren, charaktervollen Häusern oder ehemaligen Bauerngehöften ebenfalls Weiß und Grün vorherrscht.

Zum Beginn des nächsten Schul- und Kindergartenjahres am 9. September wird die Einrichtung eröffnet. Die beiden Gruppen der neuen Kinderkrippe sind bereits jetzt ausgebucht. Zwei Erzieherinnen und zwei Kinderpflegerinnen werden derzeit gesucht. "Wir sind überrascht, wie viel sehr qualifiziertes Fachpersonal sich beworben hat", stellt Burgi Bauer fest.

Offenbar überzeugen nicht nur das pädagogische Konzept, die ruhige, fast schon idyllische Lage, der große Garten, der weite Blick ins Land hinein im Westen sowie die Nähe zur Schule und zum Eisplatz, der auch noch hergerichtet wird - sondern eben das Gebäude selbst.

Schrittweise saniert wird auch der Teil des Kindergartens aus den 1970er Jahren. Die Einrichtung wird dann drei Kindergartengruppen beherbergen sowie zwei Krippengruppen und die Mittagsbetreuung. Alle drei Abteilungen sind in sich geschlossen und haben jeweils eigene Zugänge und Treppenhäuser, die im Brandfall rauchfrei bleiben sollen. Vergeblich sucht man allerdings nach Parkplätzen.

Und da geben sich die Leiterin und der Bürgermeister ganz selbstbewusst: Es gebe keine, jedoch sechs autofreie Fußwege, die fast sternförmig auf das Gebäude zulaufen. Im Südosten des Grundstücks gibt es jedoch einige Stellplätze für das Personal und einen Behindertenparkplatz. Und selbstverständlich können auch Eltern im Notfall dort kurz parken. Alle seien mit dieser Lösung einverstanden, versichern Demmel und Bauer gleichermaßen.

Im Tiefgeschoss ist dann allerdings die Freude nicht mehr so groß. Dort nämlich ist im vergangenen Jahr Wasser eingedrungen. Das Abdichten und Sichern gegen das Hangwasser kostet gut 60 000 Euro. Im Verhältnis zu den Gesamtkosten aber immer noch ein vergleichsweise kleiner Betrag: 1,6 Millionen Euro kosten der Neubau und die gründliche Sanierung und energetische Nachrüstung des Altbaus. Von staatlicher Seite erwartet Königsdorf einen Zuschuss von 650 000 Euro.

Die Abdichtung des Tiefgeschosses hat aber auch einen Vorteil: Die Turnhalle, die hier wieder entstehen soll, erhält eine Fußbodenheizung. Der Neubau ist nach dem neuesten Standard des Energiesparens gebaut. Alternativen zur Gasheizung wurden als nicht wirtschaftlich verworfen. Ganz neu für Königsdorfer Eltern sind Krippenplätze übrigens nicht. Der Bürgermeister sagt, dass das Dorf wohl eines der ersten im Landkreis war, die eine Krippe angeboten hat - nämlich schon 2008. Auch sie war im Nu ausgebucht.

© SZ vom 24.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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