Koreanische Kampfkunst:Partner, nicht Gegner

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Disziplin ist wichtig und vor allem Selbstdisziplin: 300 Taekwon-Do-Sportler wärmen sich sortiert nach Gürtelfarben für ihre Prüfungen auf. (Foto: Manfred Neubauer)

Seit 25 Jahren trainiert Hans Kaiser in seiner Taekwon-Do-Schule in Bad Tölz Kampfsportler. Das Jubiläum ist ein großes Spektakel: Sieben Großmeister und 300 Teilnehmer zeigen ihre Kunst

Von Barbara Irl, Bad Tölz

"Fuß, Faust und Weg" - so lautet die Übersetzung von "Taekwon-Do". Vor 25 Jahren etablierte Hans Kaiser diese koreanische Kampfkunst in Bad Tölz mit der Gründung seines "Taekwon-Do Black-Belt-Center". Zum Jubiläum und gleichzeitigem Bundeslehrgang kamen am Samstag sieben Großmeister, rund 300 Kampfsportler im Alter zwischen drei und 73 Jahren aus ganz Deutschland sowie Polit-Prominenz wie die Landtagsabgeordneten Martin Bachhuber (CSU) und Florian Streibl (FW) in die Dreifachturnhalle.

Die Geschichte von Hans Kaiser und dem Taekwon-Do in Bad Tölz begann 1990, als der Großmeister von der Bundeswehr kam und von seinem Lehrer Kwon Jae Hwa motiviert wurde, eine eigene Schule zu gründen. In seiner Heimat bei Miesbach gab es bereits eine Taekwon-Do-Schule, deshalb kam der gebürtige Fischbacher nach Bad Tölz. Doch am Anfang hatte der Lehrer kaum Schüler. "Ich habe sie zu hart trainiert", sagt Kaiser. "Wobei mir einer von meinen ersten drei Schülern, Herr Kranich, bis heute geblieben ist." Mittlerweile ist der Großmeister der Leiter der vier Schulen in Bad Tölz, Penzberg, Geretsried und Weilheim, des "Traditional Taekwon-Do Center", in denen rund 300 Schüler, durchschnittlich im Alter zwischen 35 und 40 Jahren, die Kampfkunst erlernen.

Zu Beginn der Feier saßen die rund 300 ganz in weiß gekleideten Kampfsportler in Reih und Glied auf dem Boden im Schneidersitz. Bezirks- und Kreisrat Konrad Specker (FW) betonte "die Wichtigkeit, dass man sich selbst und andere verteidigen kann ", aber auch die "enorme Selbstdisziplin". Die Sportler wärmten sich für den Lehrgang auf, bei dem jeweils ein Meister einige Schüler aus den unterschiedlichen Gürtelklassen eine Stunde lang unterrichtete. Danach legten die Schüler Prüfungen ab, um höherrangige Gürtelfarben zu erreichen. Das Besondere am traditionellen Taekwon-Do ist, dass es ohne direkten Körperkontakt ausgeführt wird. "Wir kämpfen mit einem Partner, nicht mit einem Gegner", betont Hans Kaiser.

© SZ vom 20.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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