Kommunale Anerkennung:Die guten Seelen von Egling

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Die Gemeinde hat zum zweiten Mal Ehrenamtsmedaillen verteilt. Ausgezeichnet wurden fünf Bürger, die sich seit vielen Jahren freiwillig für den Ort und seine Menschen engagieren

Von Claudia Koestler, Egling

Sie leisten mit viel Ausdauer, Kreativität, Umsicht und Verlässlichkeit einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft: Menschen, die sich freiwillig engagieren und Aufgaben übernehmen, für die es über die staatlichen Systeme kein Geld, keine Zeit und auch wenig Anerkennung gibt. Hier aber steuert die Gemeinde Egling gegen und setzt ein Zeichen der Wertschätzung: Seit 2018 verleiht Bürgermeister Hubert Oberhauser (Freie Wählergemeinschaft) die Ehrenamtsmedaille der Kommune an verdiente und langjährige Engagierte. Bei der zweiten Auflage der Zeremonie am Montag wurde die Auszeichnung an Erna Kiessig, Sebald Feger, Georg Hörburger, Josef Greiter und Walter Kurczok im Schützenheim Deining verliehen.

Erna Kiessig engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Deininger Kirche, übernimmt unter anderem den Lektorendienst, kümmert sich um das Gotteshaus, organisiert die Dekanats- und andere Wallfahrten, arrangiert den Blumenschmuck, koordiniert die Sternsinger und sammelt zudem für die Caritas. Kiessig leiste keine klassische Vereinsarbeit, sondern helfe im Stillen - was genauso wertvoll sei, betonte Oberhauser.

Sebald Feger wiederum ist für den Rathauschef "ein Endlhauser, wie er im Buche steht". Er stehe immer für seinen Heimatort zur Verfügung, in allen Bereichen, und sei stets für andere da, trotz einiger schwerer Schicksalsschläge. "Ihm ist der Dienst am Nächsten immer wichtig", lobte Oberhauser. Nicht nur ist Feger aktives Mitglied sämtlicher Dorfvereine, auch politisch engagiert er sich bei der CSU und bringt sich mit gesellschaftskritischen und nachdenklichen Beiträgen ein. Seit 1968 ist Feger ohne Unterbrechung Kirchenverwalter und Kirchenpfleger, Mesner und im Pfarrgemeinderat. Er ist Gründungsmitglied des Kirchenchores und setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass der Endlhauser Kirchenaufgang saniert werden konnte. Mehrmals organisierte er Hilfstransporte nach Polen und in Bürgerkriegsgebiete des ehemaligen Jugoslawien. Für seine sozialen Leistungen hat Feger bereits das Bundesverdienstkreuz erhalten - nun folgte die Auszeichnung der Gemeinde Egling.

Zur Medaille gab es eine Urkunde für (vorne, v.li.) Georg Hörburger und Sebald Feger, (hinten, v.li.) Josef Greiter, Walter Kurczok und Erna Kiessig. (Foto: privat/oh)

Der Neufahrner Georg Hörburger war 27 Jahre lang im Vorstand der Gartler, 25 Jahre Kommandant der Feuerwehr und mehr als 40 Jahre bei den Trachtlern. Viele Jahre war er als Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde tätig und in seiner Freizeit Trainer des SC Moosham. Dass Neufahrn die Goldmedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" gewinnen konnte, ist mit sein Verdienst - nun ziert ihn auch die Ehrenamtsmedaille seiner Heimatkommune.

Josef Greiter hat vor allem die Altgemeinde Moosham geprägt und weiterentwickelt. Der langjährige Gemeinderat und ehemals Dritte Bürgermeister Eglings hat Oberhauser zufolge immer über den Tellerrand geschaut, als Landwirt weiter gedacht und vielschichtig zum Wohle der Gemeinde beigetragen. Als Vorsitzender des Zweckverbands Harmatinger Gruppe habe er viele weitreichende Entscheidungen getroffen, wie auch als Ortsvorsitzender der CSU Egling. Greiter ist verantwortlich für die Wiedergründung des Leonhardiritts Harmating, er baute die Jugendarbeit des Trachtenvereins Harmating auf und ist in der Kirchenverwaltung und als Mesner von Feldkirchen bis heute aktiv.

Seit 2018 verleiht die Flächenkommune Egling die Ehrenamtsmedaille an Bürger, die sich in besonderem Maße engagieren. (Foto: Hartmut Pöstges)

Walter Kurczok wiederum leistet "ein unglaubliches Engagement für benachteiligte Menschen in der Gesellschaft, in unserer Gemeinde", so der Rathauschef. 29 Jahre lang war er Vorsitzender der VdK Egling, seit 2013 ist er Ehrenvorsitzender. Ohne ihn, sagte Oberhauser, würde der Ortsverband wahrscheinlich nicht mehr bestehen. Zudem sei Kurczok "Trachtler durch und durch", und obendrein ein erfolgreicher Unternehmer.

Ehrenamtliche Arbeit habe eine große Tradition in Egling, sagte Oberhauser. Derzeit gebe es mehr als 45 Vereine in den sieben Altgemeinden und 34 Ortsteilen. "Ohne den freiwilligen Einsatz ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger wäre unser Zusammenleben deutlich ärmer", brachte es der Bürgermeister auf den Punkt.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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