Man möchte in diesen Wochen wahrlich nicht in der Haut der Mitarbeiter von Hörmann Automotive Penzberg stecken. Immer noch blicken sie in eine völlig ungewisse berufliche Zukunft. Sie leben mit der bösen Ahnung, dass es für einen großen Teil von ihnen vermutlich keine Perspektive in dem krisengeplagten Unternehmen geben wird. Seit Wochen hoffen sie darauf, endlich Klarheit zu bekommen. Doch nach wie vor ist alles offen. In ihrer existenzbedrohenden Situation fühlen sich die Beschäftigten hingehalten und vertröstet. Die ständige Angst, bald arbeitslos zu sein, schwebt derweil wie ein Damoklesschwert über der Belegschaft. Die Angst sitzt den Mitarbeitern buchstäblich im Nacken.
Der Gesellschafter, die Hörmann Automotive GmbH mit Sitz in Kirchseeon, muss seiner sozialen Verantwortung gerecht werden und den rund 600 Mitarbeitern Klarheit verschaffen. Immerhin hat die Belegschaft zwölf Jahre lang auf Teile ihres Gehaltes verzichtet, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. 30 Millionen Euro konnte die Firma auf diese Art einsparen.
Das lange angekündigte Zukunftskonzept, das die Geschäftsleitung von HAP Anfang Februar vorgestellt hat, wurde trotz des angekündigten Abbaus von 400 Stellen sogar noch als Hoffnungsschimmer von der Belegschaft wahrgenommen. Jetzt aber heißt es plötzlich, das Zukunftskonzept sei nur noch eine Option unter vielen. Was im Falle des zu erwartenden Stellenabbaus mit den betroffenen Angestellten passiert, darüber wurde bislang geschwiegen. Über mögliche Überbrückungshilfen wie Abfindungen oder die Einrichtung einer Transfergesellschaft lässt man die Belegschaft bislang im Dunkeln. Das schürt Ängste und Unsicherheit.