Das Segelflugzentrum Königsdorf ist von den vor der Staatsregierung angeordneten Ausgangsbeschränkungen eigentlich genauso betroffen wie jede andere Freizeiteinrichtung in Bayern auch. Ausnahme sind jedoch die Einsatzflüge der Luftrettungsstaffel. Um drohende Waldbrände frühzeitig erkennen zu können, drehen die Piloten in der Region ihre Runden, wenn sie von Behörden dazu aufgefordert werden. So kann die Waldbrandgefahr frühzeitig gebannt werden - und die droht in Bayern nicht nur in den Hochsommermonaten.
Erst Ende vergangener Woche war es soweit. Bei den Trainingsflügen, die die Luftrettungsstaffel jeden Freitag absolviert, um einsatzfähig zu bleiben, kam von der Landesregierung kurzfristig die Anfrage, ob spontan auch ein echten Einsatzflug möglich sei. Anlass war die Sichtung eines Feuers in der Jachenau. Und weil das Landratsamt auf die Schnelle keinen Luftbeobachter zur Verfügung stellen konnte, ging die Bitte von dort weiter an die Luftrettungsstaffel. Die beiden Piloten Christian Ponradl und Erich Roth starteten kurzerhand zusammen in einer der viersitzigen Schleppmaschinen. Ponradl als Pilot saß vorne, Roth nahm auf dem diagonal dahinter liegenden Sitz Platz - so ist es für solche Flüge momentan vorgeschrieben. Zudem hatten beide Schutzmasken auf.
Bei ihrem Überwachungsflug konnten die beiden jedoch kein Feuer in der Jachenau ausfindig machen. Und auch auf der restlichen Route im Süden von München entdeckten sie lediglich zwei bewachte Räumfeuer, so dass das Team nach gut einer Stunde Flugzeit wieder in Königsdorf landen konnte. zif