Königsdorf:Bitte nichts verändern

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Die Gemeinde will ihren Ortskern per Erhaltungssatzung schützen.

Von Benjamin Engel, Königsdorf

Mit einer Erhaltungssatzung will die Gemeinde den Ortskern von Königsdorf schützen. Die bestehenden städtebaulichen Strukturen und der Charakter als Straßendorf sollen erhalten bleiben. Gleichzeitig wird eine Baufibel mit Empfehlungen für ortstypisches Bauen entwickelt. "Wir wollen unseren Dorfkern so erhalten, wie er ist" erklärt Bürgermeister Anton Demmel (FW).

Gemeinsam mit Rathaus-Geschäftsleiter Andreas Baumann hat er das Vorhaben am Dienstag den Gemeinderäten vorgestellt. Sobald der Entwurf fertig ausgearbeitet ist, soll die Erhaltungssatzung im Internet veröffentlicht werden. Laut Demmel können dann die betroffenen Grundstückseigentümer mitdiskutieren.

Die Kommune hat den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München mit der Ausarbeitung beauftragt. Die Satzung soll in einem Bereich der Hauptstraße zwischen der Tankstelle und der Abzweigung am Bachweg sowie rund um die Kirche gelten. Wie Demmel erklärt, gebe es Überlegungen, auch den ältesten Dorfteil in der Senke westlich der Kirche einzubeziehen.

Zusätzlich zum Geltungsbereich soll die Erhaltungssatzung noch Sichtverbindungen, Proportionen, Höhen und Grundflächen vorgeben. Zudem sind Dachformen, Dachneigungen, Dachaufbauten, Fensteranordnungen und Einfriedungen geregelt Die Baufibel soll exemplarische Beispiele geben für eine moderne, fortschrittliche Bebauung geben, die ortsbildprägende, historische Elemente aufgreift und die ortstypische Bauweise zukunftsorientiert aufgreift.

Dass überhaupt eine Erhaltungssatzung notwendig sei, um die Dorfstrukturen zu erhalten, bedauert Gemeinderat Markus Orterer (FWG). Schließlich hätten Generationen seit 1239 Jahren - 788 wurde Königsdorf erstmals urkundlich erwähnt - das Ortsbild im wesentlichen bewahrt. Zudem müsse eine Erhaltungssatzung nicht nur den Kern, sondern ganz Königsdorf umfassen. "Ich kann nicht eine Prachtstraße erhalten und um die Ecke schaut es ganz anders aus."

Den Vorschlag eines Königsdorfers, einen Brunnen am Maibaum zu errichten, hat der Gemeinderat zurückgestellt. Wie Bürgermeister Demmel erklärt, sei der Platz am Maibaum kein idealer Standort. Es müsse neu diskutiert werden. Der Brunnen soll aus drei etwa 50 Zentimeter großen, mit Rundsteinen verkleideten Betonbecken bestehen.

© SZ vom 28.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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