Kochel am See:Wellnessbad vor Bergpanorama

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Die Kristall Bäder AG modernisiert und erweitert das 40 Jahre alte "Trimini" für zwölf Millionen Euro.

Suse Bucher-Pinell

Die Zukunft des Erlebnis- und Familienbads Trimini in Kochel ist gesichert. Die in Stein bei Nürnberg ansässige Kristall Bäder AG übernimmt das Bad für die nächsten 25 Jahre und modernisiert und erweitert es um einen Wellnessbereich mit Sauna,

Dampfbad und Massagebereich. Zwölf Millionen Euro stecken Kristall Bäder AG, die Gemeinde Kochel und der Freistaat gemeinsam in das fast 40 Jahre alte kommunale Bad, das von Karfreitag, 22. April, an mit seinen Außenanlagen geöffnet ist.

Seit Jahren schreibt das am Ufer des Kochelsees gelegene Freizeitbad mit Schwimmbecken drinnen und draußen sowie einer Allwetterrutsche rote Zahlen - zuletzt musste die Gemeinde rund 400000 Euro jährlich zuschießen. Nur noch 160000 Besucher zahlten pro Jahr Eintritt, zu den besten Zeiten waren es doppelt so viele.

Steigende Energie- und Personalkosten hätten das Defizit künftig noch weiter in die Höhe getrieben, davon ist Kochels Kämmerer Josef Buchner überzeugt. Schon 2003 hatte der Gemeinderat die Privatisierung beschlossen, doch eine Lösung ließ auf sich warten.

2005 war die Kristall Bäder AG zwar bereits der Favorit, dem man die Zukunft des Trimini gerne anvertraut hätte. Um jedoch Geld aus einem Programm zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen zu bekommen, musste das Projekt europaweit ausgeschrieben werden.

Das war aus Kocheler Sicht zwar eine aufwendige Angelegenheit, doch ohne dieses Geld wäre das Konzept der Sanierung nicht aufgegangen, sagt Frank Nägele, Vorstandsvorsitzender der Kristall Bäder AG und Projektleiter in Kochel. Dabei geht es um drei Millionen Euro Zuschuss, ein Viertel der Gesamtkosten und genau so viel, wie die Gemeinde Kochel beisteuert. Die Kristall Bäder AG investiert mit sechs Millionen Euro die größte Summe in die Modernisierung des Trimini.

Das Unternehmen ist seit 20 Jahren im Bädermanagement tätig und betreibt bundesweit zwölf Thermen. Drei davon liegen in Bayern, darunter auch die "Königliche Kristall-Therme am Kurpark Schwangau", von der aus man die Königsschlösser sehen kann. Diese besondere Lage verbindet die Therme mit Kochel. "Ich habe selten einen Standort erlebt, von dem man einen so traumhaft schönen Naturblick hat wie im Trimini", sagt Nägele. "Da geht einem das Herz auf."

In der Symbiose aus Seeblick mit Bergpanorama und einem breiten Angebot an Dienstleistungen sieht er das künftige Erfolgskonzept für das Trimini, das nach seiner Überzeugung kostendeckend zu betreiben sei. Für den Gemeindehaushalt bedeutet die Privatisierung jedenfalls eine Entlastung. Statt 400000 Euro schlagen künftig knapp 300000 Euro zu Buche, die sich aus dem Kapitaldienst und einem Betriebskostenzuschuss von 100000 Euro zusammensetzen.

Die Attraktivität des Bades, in dem auch künftig der Schwimmunterricht der Schulen und das Training von Wasserwacht und Rettungsdiensten stattfinden werden, soll sich deutlich steigern. Verschiedene Saunen im Innen- und Außenbereich, mehrere Solebecken, gefüllt mit Sole aus anderen Kristall-Standorten, und ein Angebot an therapeutischen Anwendungen sollen dazu beitragen.

Obwohl auch das bestehende Bad grundlegend saniert und energietechnisch auf den neuesten Stand gebracht wird, soll es während des Umbaus durchgehend geöffnet bleiben. Nägele möchte so schnell wie möglich mit den Arbeiten anfangen. Wenn alles glatt läuft, könnte das im Juli sein. "Wir geben uns große Mühe, dass wir im Dezember 2012 fertig sind."

© SZ vom 21.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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