Kochel am See:Unterschiedlich schnelles Internet

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Gemeinderat Kochel beschließt Ausbau für alle Ortsteile

Nachdem das Gewerbegebiet Pessenbach mit schnellen Breitband-Anschlüssen ausgestattet wird, soll nun das restliche Kochler Gemeindegebiet folgen. Daher hat sich Kochel für die Teilnahme am Förderprogramm "Breitbandrichtlinie 2014" beworben. Doch ehe die Ausschreibung erfolgen kann, müssen Erschließungsgebiete festgelegt werden.

Der Kochler Gemeinderat hat sich für insgesamt elf Gebiete ausgesprochen. Für Pessenbach hat die Telekom den Zuschlag erhalten und muss nun den Ausbau mit schnellem Glasfasernetz binnen zwölf Monaten realisieren. Die staatliche Förderung beträgt 80 Prozent, die restlichen 20 Prozent muss die Kommune übernehmen. Für den Ausbau des übrigen Gemeindegebiets wird es einen Teilnahmewettbewerb geben. Die Bewerber erhalten im Anschluss die Ausschreibungsunterlagen. Nach Bürgermeister Thomas Holz (CSU) werde das Verfahren "relativ zügig" abgewickelt.

Erschließungsgebiet 1 umfasst die Ortschaften Ried und Pfisterberg mit 165 Häusern; Gebiet 2 Ort und Pessenbach mit 92 Hauptgebäuden. Heikel sei der Anschluss bei den 16 Häusern rund um die Kläranlage, sagte Holz. 35 Häuser sind es in Altjoch, 23 in Urfeld, 102 in Walchensee, acht in Zwergern mit Klösterl. Gebiet 9 umfasst den Norden Walchensees mit 56 Gebäuden, Gebiet 10 Teile des Hauptorts Kochel mit 470 Häusern und Gebiet 11 den Ort Einsiedl mit 14 Häusern. Einen Bereich im Hauptort baut die Telekom in Eigenregie und eigenwirtschaftlich aus.

All diese weit verstreuten Häuser bis hinauf zum Walchensee "irgendwie in eine Form zu bringen", werde für die Planer eine Herausforderung. "Das ist nichts Alltägliches, was wir da bauen", sagte Holz. Der Gemeinderat müsse sich überlegen, wie viel es ihm wert sei, alle Gebäude zu versorgen. Auch werden nicht alle gleich schnelles Internet erhalten. Bei manchen werden es 100 Mbit pro Sekunde werden, bei anderen nur 50 Mbit. Pech hat, wer wohnt, wo es schon schnelles Internet im Gemeindebereich Kochel gibt. Eine Verbesserung der Glasfaser-Anschlüsse ist nicht vorgesehen, weil es dafür keine staatlichen Zuschüsse gibt.

Zweck der Förderung ist laut Breitbandrichtline 2014 der sukzessive Ausbau von hochleistungsfähigen Breitbandnetzen im Freistaat Bayern mit Übertragungsdaten von mindestens 50 Mbit pro Sekunde im Download und viel höheren Upload-Geschwindigkeiten als bei Netzen der Breitbandgrundversorgung in Gebieten, in denen diese Netze nicht vorhanden sind und in nächster Zukunft auch nicht von privaten Investoren verlegt werden.

© SZ vom 28.12.2015 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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