Kochel am See:Kochel saniert Hausmülldeponie

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Die Gemeinde schließt einen Fördervertrag mit der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern

Von Petra Schneider, Kochel am See

Mit der Sanierung der Hausmülldeponie beim Festplatzgelände in Kochel könnte es noch etwas dauern: Wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) im Gemeinderat mitteilte, werde man mit der Ausschreibung für die Voruntersuchungen im März oder April beginnen. Bis Ende Juni soll der Auftrag dann an ein Ingenieurbüro vergeben werden.

Voraussetzung für die Ausschreibung ist ein Beschluss des Gemeinderats, der in der jüngsten Sitzung einstimmig gefällt wurde: Mit der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) wird ein Fördervertrag abgeschlossen, der vorsieht, dass die Gemeinde rund 11 000 Euro für die Voruntersuchungen selbst zahlt. Diese Summe ist im diesjährigen Haushalt bereits eingestellt. 166 000 Euro der Gesamtkosten von 178 000 Euro werden über Zuschüsse der GAB finanziert. Verantwortlich für das Projekt bleibe aber die Gemeinde, sagte Holz. Damit sei ein erheblicher Personalaufwand verbunden, denn eine "Altlastensanierung" sei nun einmal kein alltägliches Thema für eine Verwaltung. "Sobald wir wissen, mit welchem Ingenieurbüro wir zusammenarbeiten, werden wir die Vereine über die Details informieren.

Seit den Fünfziger Jahren wurden im Gebiet der Trimini-Straße auf einer Fläche von etwa 100 000 Quadratmetern unter anderem Reste des Belags der alten Kesselbergstraße entsorgt. "Das war eine genehmigte Deponie, die mit staatlichen Fördermitteln rekultiviert wurde", sagte Holz. Im Jahr 2010 hatte das Landratsamt bei einer Voruntersuchung keine Altlasten nachweisen können. Weil jedoch schärfere Vorschriften in Kraft traten, wurde das Gelände, auf dem sich unter anderem Fußball- und Tennisplätze befinden, einer nochmaligen Überprüfung unterzogen. Ein Gutachten von Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt habe dabei im vorigen Jahr ergeben, dass einige "wenige Grenzwerte geringfügig überschritten werden", wie Holz sagte. Dies mache eine Sanierung nötig.

Gemeinderätin Monika Hoffmann-Sailer (SPD) bemängelte, dass die Untersuchungen seit Jahren liefen und nichts vorangehe. "Wir sollten endlich mit der Sanierung beginnen." Um den Umfang der Maßnahmen bestimmen zu können, sei aber zunächst ein Konzept erforderlich, sagte Holz. Er äußerte die Hoffnung, dass die Gemeinde "um eine große Sanierung herum kommt." Möglicherweise reiche es aus, "Hotspots" in Angriff zu nehmen. Eine Gefahr für Badende im Kochelsee oder für Sportler auf den Vereinsflächen gehe von der ehemaligen Deponie nicht aus. "Das haben uns die Fachbehörden bestätigt", sagte der Bürgermeister.

© SZ vom 29.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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