Kochel am See:Kochel lässt sich energetisch coachen

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Von Alexandra Vecchiato, Kochel am See

Die Gemeinde Kochel nimmt am Förderprogramm "Energiecoaching für Gemeinden" der Regierung von Oberbayern teil. Bürgermeister Thomas Holz (CSU) berichtete dem Gemeinderat von einem Auftaktgespräch. Beraten wird die Kommune vom Ingenieurbüro Steinbacher Consult. Man habe sich auf fünf Punkte geeinigt, welche die Experten überprüfen sollen, sagte Holz. Das sei zum einen ein energetisches Gesamtkonzept für die Kläranlage (etwa Wärmerückgewinnung, Solar), zum anderen ein Konzept zum sukzessiven Austausch der Straßenbeleuchtung (LED). Holz berichtete von hochmodernen Anlagen mit Infrarotbewegungsmeldern. Diese Straßenlaternen würden in nicht stark frequentierten Bezirken eingesetzt, nachts könnten sie daher auch um 30 Prozent reduziert werden. Erst bei Bewegung, die über die Melder wahrgenommen wird, gäben die Laternen volles Licht ab. "Die Einsparung ist erheblich", sagte der Bürgermeister.

Ebenfalls betrachtet werden soll die Wärmeversorgung des Lokals "Heimatbühne" und Kindertagesstätte daneben. Beides könnte mit einer einzigen großen Heizungsanlage abgedeckt werden. "Je größer die Anlage, umso effizienter arbeitet diese", sagte Holz der SZ. Auch andere gemeindliche Gebäude werden die Experten begutachten und Heizungskessel, Pumpen- und Steuerungstechnik untersuchen. Als letzten Punkt sollen die Ingenieure sich mit der Nutzung von Wasserkraft auseinandersetzen. Die Gemeinde hatte bereits eine Studie zu den umliegenden Wildbächen in Auftrag gegeben. Diese Expertise wird nun auf Umsetzbarkeit geprüft.

Im Oktober wird das Ingenieurbüro nach Kochel kommen. Die erforderlichen Erhebungen sollen laut Holz noch in diesem Jahr vorgenommen werden. Spätestens Anfang 2016 sollen die Ergebnisse auf dem Tisch liegen, rechtzeitig vor den Haushaltsberatungen.

Das Programm "Energiecoaching für Gemeinden" richtet sich an kleine bis mittelgroße Kommunen, in denen die Umsetzung der Energiewende zum Beispiel aus personellen Gründen kaum machbar ist. Ausgangspunkt ist eine Initialberatung. Konkret soll ein Fachmann auf Themen wie Energienutzungsplan, Energiemanagement für kommunale Gebäude und Anlagen, Wärmenetze, Bürgerbeteiligung, Fördermöglichkeiten, planungsrechtliche Instrumente sowie Strategien zur Nutzung der Potenziale für erneuerbare Energien eingehen. Die Kosten übernimmt zu 100 Prozent der Freistaat. Insgesamt hat das Wirtschaftsministerium dem Regierungsbezirk Oberbayern 300 000 Euro für das Förderprogramm zur Verfügung gestellt. 76 Kommunen werden gefördert.

© SZ vom 17.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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