Kochel am See:Hilfe in der Not

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Haben den Unterstützungsfonds entwickelt (v.l.): Christoph Laschka, Rosemarie Marksteiner, Oliver Hoffmann, Amrei van Laak und Thomas Holz. (Foto: oh)

Gemeinde Kochel richtet Unterstützungsfonds ein

Mit dem Pilotprojekt "Unterstützungsfonds Kochel am See" plant die Gemeinde, Kindern und Jugendlichen in Notsituationen zu helfen. Dabei muss die Hilfe nicht unmittelbar den Jugendlichen zugute kommen, manchmal brauchen Eltern eine Unterstützung, damit es den Kindern gut geht. Auf die Initiative des Vereins Brücke Oberland hat Kochel diesen Fonds nun eingerichtet. Der Gemeinderat billigte das Projekt und zugleich eine Anschubfinanzierung von 1000 Euro.

Der Fonds soll durch möglichst viele Spenden aufgefüllt werden. Die Geber erhalten dafür Spendenquittungen vom Kinder- und Jugendförderverein Kochel, der die Mittel verwaltet. Unterstützt werden sollen entweder Familien in Not oder Nachwuchsprojekte von örtlichen Vereinen. Über die Verteilung entscheidet ein Fondsbeirat. Zu dem Gremium gehören Amrei van Laak von der Brücke Oberland (Regionalteam Loisachtal), Jugendreferentin und Gemeinderätin Rosemarie Marksteiner, die zugleich Vorsitzende des Kinder- und Jugendfördervereins ist, Sparkassen-Filialleiter Christoph Laschka und Bürgermeister Thomas Holz.

Wie sinnvoll eine solche Einrichtung sein kann, machte Bürgermeister Holz an zwei konkreten Beispielen deutlich: So meldete sich aufgelöst eine alleinerziehende, arbeitssuchende Mutter von drei Kindern (fünf Monate, vier und elf Jahre) an einem späten Freitagnachmittag bei der sozialpädagogischen Familienhilfe. Sie teilte mit, dass sie kein Geld mehr habe und ihren Kindern nichts zu essen kaufen könne. Wie sich herausstellte, leidet die junge Frau an Depressionen, was dazu führte, dass sie die Briefe des Jobcenters nicht öffnete, was wiederum Sanktionen nach sich zog. Man habe der Familie mit wenig Aufwand über das Wochenende helfen können, so Holz. Das gelte auch für den zweiten Fall: eine Mutter-Kind-Gruppe für sozial isolierte, alleinerziehende Frauen, die häufig auch noch verschuldet seien. Nach einem Jahr laufe die Finanzierung des Jugendamts aus. Mit dem Fonds könne die Gruppe weiter bestehen.

Wer helfen möchte: Kinder- und Jugendförderverein Kochel, IBAN DE92700543060011466752, BIC BYLADEM1WOR

© SZ vom 24.03.2016 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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