Kochel am See/Etain:Marc sei Dank

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Kochler Delegation besucht die neuen französischen Freunde

Die deutsch-französische Verbindung zwischen Kochel und Etain ist verstärkt worden: Nachdem die Vertreter der Region um Etain anlässlich des 100. Todestags des Malers Franz Marc in Kochel gewesen waren, stattete am Wochenende eine fünfköpfige Gemeinderatsdelegation um Bürgermeister Thomas Holz den Franzosen einen Gegenbesuch ab. Um 3.30 Uhr ging es am Samstag in Richtung Verdun los, da bereits um 14 Uhr der erste Teil der Gedenkveranstaltung Journée du souvenir zu Ehren von Franz Marc am Schlosspark von Gussainville stattfand. Dort war Marc ursprünglich beigesetzt worden, ehe ihn seine Ehefrau Maria Marc 1917 nach Kochel überführen ließ. "Es waren sehr bewegende Momente für uns", berichtet Holz. "Zum einen die unbeschreibliche Gastfreundschaft, mit der wir hier empfangen wurden, und zum anderen die Vorstellung, dass in dieser Gegend vor 100 Jahren Hunderttausende Soldaten ihr Leben lassen mussten."

In seiner Rede vor dem Rathaus in Gussainville dankte Holz nicht nur für den überaus freundlichen Empfang, sondern mahnte auch: "Wir müssen die Pflicht des Erinnerns auch an die nachfolgenden Generationen weitergeben, damit immer bewusst bleibt, wie unsinnig Kriege sind." Gerade aufgrund der aktuellen Ereignisse in Europa, die, so Holz, die EU auf eine harte Probe stellten und die Frage nach dem Sinn dieses Staatenverbunds aufkommen ließen, "sind diese Besuche auf kommunaler Ebene eine sehr gutes Zeichen der Versöhnung und Freundschaft".

Dies betonten auch der Präsident der Codecom, Philippe Gérardy, und der Sous-Préfet von Verdun, Xavier Luquet, in ihren Ansprachen beim zweiten Teil der Feier in der Kirche von Braquis. In der Nähe dieses Ortes ist Marc auf einem Erkundungsritt von einem Granatsplitter getroffen worden und gestorben. "Wir bedanken uns für den so herzlichen Empfang in Kochel und fühlen uns sehr geehrt, dass heute Vertreter aus Marcs Heimat mit uns an ihn denken", sagte Gérardy. An der Gedenktafel für Marc legte der Bürgermeister mit den Gemeinderäten einen Kranz nieder. Die Besichtigung des Mémorial de Verdun und des Ossuaire de Douaumont am Sonntag verdeutlichten der Reisegruppe, welch schlimme Schlachten in dieser Region vor 100 Jahren stattfanden.

© SZ vom 15.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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