Klimaschutz in Bad Tölz-Wolfratshausen:Landkreis spart Energie

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Künftig soll auf noch mehr Nachhaltigkeit geachtet werden

Wer die Energiewende vorantreiben möchte, muss was dafür tun. Der Landkreis bemüht sich seit mehr als zehn Jahren, die Liegenschaften in seinem Verantwortungsbereich energetisch zu optimieren. Dabei handelt es sich überwiegend um Gymnasien, Real- und Berufsschulen. Alle Maßnahmen sind im Konzept "Generalsanierung SEKE 2035" zusammengefasst. Im vergangenen Jahr hatte die Kreistagsfraktion der Grünen den Antrag gestellt, das SEKE 2035 zu evaluieren und fortzuschreiben. Der Kreisschulausschuss beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Fortschreibung. Fragen wie Ressourcenknappheit, Flächenversiegelung, Entsorgungs- und Recyclingprobleme von Bauabfällen sollen mit dieser beantwortet werden.

Andreas Süß, Klimaschutzmanager im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen, berichtete eingangs dem Ausschuss, welche Erfolge bei Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß bereits erreicht wurden. Der Anteil an erneuerbaren Energien zur Beheizung der Gebäude liegt bei 63 Prozent, Tendenz steigend. Seit 2008 konnten die Kohlendioxidemissionen um 57 Prozent reduziert werden. Einsparpotenzial gebe es durchaus noch, sagte Süß.

Er habe sich viele Gedanken zur Fortschreibung gemacht, erklärte Hauptamtsleiter René Beysel. Ergebnis sind fünf Bereiche, die in die aktualisierte Version des SEKE einfließen sollen - dabei ist es egal, ob es sich um die Sanierung eines bestehenden Gebäudes oder um einen Neubau handelt. Einer seiner Vorschläge lautet, bei einem Investitionsvolumen von mehr als einer Million Euro Passivhausstandards zu etablieren und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung einzubauen. Auch nachhaltigem Bauen soll mehr Bedeutung zukommen, vor allem dem Einsatz von PV-Anlagen. Deren Nutzung bringe die größtmögliche Stromerzeugungsleistung, wie die Ausführungen von Süß belegten. Zu überdenken sei, ob der Landkreis die Dachflächen selbst nutzt oder sie an Dritte abtritt.

Ebenfalls ein Thema sollen Ladestationen für E-Fahrzeuge sein. Beysel betonte, seiner Ansicht nach würde es reichen, für fünf Prozent der Pkws eine Ladestation vorzusehen. Pedelecs möchte er nicht berücksichtigen, da der Aufwand zu groß sei. "Pro 100 Stellplätze fünf mit einer Lademöglichkeit müssten reichen", sagte der Hauptamtsleiter. Auch, weil ein Fahrzeug nach zwei bis drei Stunden aufgeladen sei. "So können drei bis vier Fahrzeuge am Tag an die Ladestation."

Beysels Vorschläge sollen nun in den Kreistagsfraktionen besprochen werden. In spätestens drei Monaten hofft er auf Rückmeldungen. Im Oktober soll die Fortschreibung schließlich in allen Gremien - vom Schulausschuss über den Kreisausschuss und Kreistag - beraten und ein Beschluss gefasst werden.

© SZ vom 04.05.2021 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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