Klangvolle Spende:Melodie-Instrument für Schlagzeuger

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Schlagzeuger Florian Rein, Musiklehrer Edgar Schumann, Willi Streicher von der Sparkasse, Norbert Dolp (Förderverein), Schulleiter Alexander Göbel und Urs Mahnel (ebenfalls Förderverein) freuen sich über das Marimbaphon. (Foto: Manfred Neubauer)

Das Tölzer Gymnasium bekommt ein Marimbaphon. Das kommt dem musischem Zweig zugute

Von Lisa Kuner, Bad Tölz

Damit auch Schlagzeugspieler Melodien spielen können, hat das Gabriel-von-Seidl-Gymnasium in Bad Tölz ein Marimbaphon angeschafft. Das Instrument, auch kurz Marimba genannt, gehört zu den Schlagstabspielen und ähnelt einem großen Xylofon. Anders als ein Xylofon hat es aber Resonanzrohre, die zusammen mit den Klangstäben aus Holz einen dunklen und vollen Klang erzeugen.

Das Instrument hat 3000 Euro gekostet. Das Geld dafür stammt aus einer Spendenaktion des Fördervereins des Gymnasiums und der Bananafishbones. Die Mitglieder der Tölzer Band suchten das Instrument aus, erwarben es, setzten es bei Konzerten im Tölzer Kurhaus mit ein und baten dabei um Spenden. So kamen insgesamt 1200 Euro zusammen, die Bananafishbones erhöhten den Betrag aus ihrer Bandkasse auf 2000 Euro. Die fehlenden 1000 Euro übernahm die Sparkasse, bei der der Förderverein des Gymnasiums angefragt hatte. Die Mitglieder der Bananafishbones sind ehemalige Schüler des Gymnasiums und freuen sich, die Schule auf diesem Weg unterstützen zu können.

Das Instruments in die Shows miteinzubauen sei eine Herausforderung gewesen, sagt Florian Rein, Schlagzeuger der Band. Das Instrument habe nichts mit einem Drumset gemein, nur die Stocktechnik sei ähnlich. "Das war auch für mich Neuland", erklärt Rein. In "Honestly" performte er an dem Instrument, in "Guinea Pig" spielten er und seine Bandkollegen Sebastian und Peter Horn sogar zu dritt auf dem Instrument. Das Marimbaphon sei beim Publikum sehr gut angekommen, berichtet Rein. Es sei ein tolles Instrument und es mache sehr viel Spaß darauf zu spielen. "Es ist schwer, sich wieder davon zu trennen." Aber er freue sich, dass das Instrument nun am Gymnasium gut eingesetzt werden könne. Für das Tölzer Gymnasium hat das Instrument eine besondere Bedeutung: Nun können auch Schlagzeuger den musischen Zweig absolvieren. Musiklehrer Edgar Schumann freut sich darüber sehr, denn in der Vergangenheit mussten interessierte Schüler abgewiesen werden. Ein reines Rhythmusinstrument zu speilen genügt den Anforderungen des Lehrplans nicht, auch Schlagzeuger müssen Melodien spielen können. Zudem müssen alle Epochen abgedeckt werden können. Da es Drumsets aber erst seit dem 19. Jahrhundert gibt, kommen sie für manche Epochen, zum Beispiel für den Barock, als Instrumente nicht in Frage.

Das musische Profil von der 5. bis zur 10. Klasse steht am Tölzer Gymnasium allen offen. Es sei nicht notwendig vorher schon ein Instrument zu beherrschen. "Alle, die sich für Musik interessieren, sind herzlich willkommen", sagt Schumann. Die Schüler haben zusätzliche zum normalen Musikunterricht auch Instrumenten- und Stimmbildungsstunden. Bisher gibt es zum Beispiel Pianisten, Gitarristen, Querflötenspieler, Cellisten, Klarinettenspieler, Violinisten und Kontrabassspieler. Schumann freut sich nun auf die Möglichkeit auch Schlagerzeuger mit einzubeziehen. Im Schulorchester, vor allem bei Musical- oder Filmmusikinszenierungen, aber auch im Jazz, könne das Marimbaphon hervorragend eingesetzt werden. Neben dem musischen Zweig können sich die Schüler am Tölzer Gymnasium auch für den sprachlichen oder naturwissenschaftlich-technischen entscheiden.

© SZ vom 06.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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