Der Wolfratshauser Stadtrat hat am Dienstag Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) beauftragt, Möglichkeiten zur Ertüchtigung der Floßrutsche am Kastenmühlwehr in der Loisach zu ermitteln und vorzustellen. Dass die Rutsche möglichst wieder benutzbar gemacht werden soll, hatte das Gremium schon im Juni beschlossen. Kulturreferent Alfred Fraas (CSU) hatte seinen Antrag damit begründet, mit Floßfahrten lasse sich "die Flößerstadt erlebbar machen". Heilinglechner (BVW) sollte mit den Behörden klären, unter welchen Bedingungen Flößerei in der Altstadt möglich wäre.
Er habe bereits Gespräche mit dem Landratsamt geführt, sagte der Bürgermeister am Dienstag. Für die geplanten Floßfahrten sei jedoch eine wasserrechtliche Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts Weilheim nötig. Dafür brauche er "als Hintergrund" einen Stadtratsbeschluss.
Fraas sagte, er habe bereits zwei Floßfahrten im Stadtgebiet für kommendes Jahr beantragt: Eine solle nach der Ertüchtigung der Rutsche zum Test nach Icking führen, die andere danach mit allen Stadtratsmitgliedern bis zur Floßlände in Thalkirchen. Das Landratsamt bearbeite seinen Antrag, unter anderem sei noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig. Über die Ertüchtigung der seit mehr als 30 Jahren ungenutzten Floßrutsche wolle er sich selbst Gedanken machen und zu den Vorschlägen der Stadt seine "eigene Meinung sagen". Auch mit Flößern für die Fahrten stehe er in Verhandlungen. Diese seien aber noch nicht abgeschlossen.
Die Ertüchtigung der Floßrutsche würde auch verhindern, dass der Betreiber der Weidachmühle ein Restwasserkraftwerk an dem Wehr errichtet. Heilinglechner fand sie "für ein paar Floßfahrten im Jahr nicht zweckgemäß". Auch sein Fraktionskollege Walter Daffner war skeptisch. Fraas habe "keine belastbaren Zahlen", sagte er. Der Stadtrat stimmte jedoch mit 16 zu acht dafür, die Möglichkeiten und Kosten für eine Reaktivierung zu ermitteln.