Karl-Lederer-Platz:So frisst sich der Bagger durchs Zentrum Geretsrieds

Der Bauschutt wird mit Wasser feucht gehalten, um Staub weitgehend zu vermeiden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Zwischen den Häusern klafft schon ein Loch. Für die Arbeiter ist so ein Abriss keine Besonderheit - für manche Bürger schon.

Wer derzeit in Geretsried auf den Karl-Lederer-Platz kommt, findet sich mitten in einer Baustelle. Zwischen den Gebäuden klafft bereits ein breites Loch. Vom Rathaus aus blickt man auf den Bauzaun, der die Abrissarbeiten der Häuserzeile Karl-Lederer-Platz 14 bis 18 umgibt. Der Bagger steht schräg auf bereits abgerissenem Material und trägt Schaufel für Schaufel weiter Bauschutt ab.

Lärm und Schmutz halten sich dabei in Grenzen. Nur hinter der Häuserreihe rattert unablässig der Kompressor, der Wasser durch ein Schlauchsystem pumpt. Damit werden die Fassaden feucht gehalten, um Staub weitgehend zu vermeiden. "Derartige Baustellen sind für die beteiligten Unternehmen keine Besonderheit", sagt Projektleiter Christoph Gottanka. In circa zwei Wochen seien die Abrissarbeiten abgeschlossen.

Der Protest bleibt still

Ein Problem sieht der Ingenieur eher darin, "dass eine Baustelle dieser Größe für die Geretsrieder nichts Alltägliches darstellt". Deren Proteste an Ort und Stelle bleiben bisher still. Bis auf zwei Banner an nahen Balkonen. Das eine wirbt für das Mitte Mai initiierte Bürgerbegehren, das andere wettert gegen "Tiefgarage+Bauklotz". Auch Gottanka und seine Mitarbeiter vernahmen den einen oder anderen kritischen Kommentar.

Korbinian Krämmel, der Geschäftsleiter des Krämmel-Bauunternehmens, zeigt sich den Ängsten der Anwohner gegenüber verständnisvoll. "Wir wollen uns dem Konflikt konstruktiv und partnerschaftlich nähern", sagt er. Man wolle, nach der anfangs eher spärlichen Kommunikation, mit den Bürgern in Dialog bleiben.

© SZ vom 10.06.2017 / mekr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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