Jahresauftakt:Goethe für Eilige und fliegende Sennerinnen

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Der Tölzer Kulturverein "Lust" bringt wieder Theater, Kabarett und Musik in die alte Madlschule

Mit einem Trommelwirbel startet der Tölzer Kulturverein "Lust" ins neue Jahr. Den Auftakt macht am Samstag, 5. Januar, Sepp Müller, der sein Soloprogramm "Oberbayer trifft ...?!" spielt. Müller hat da-rin zahlreiche persönliche, bisweilen absurde Begegnungen der vergangenen Jahrzehnte verarbeitet. Herausgekommen ist ein unterhaltsamer Mix aus Musik, Kabarett, Gedichten und Geschichten.

Um das Leben und Schreiben Oskar Maria Grafs geht es am Samstag, 19. Januar, in der alten Madlschule. Es spielen und singen der Gaißacher Liedermacher Josef "Bodo" Kloiber, Großneffe des legendären Kraudn Sepp, und Martin Regnat, ein Meister der Diatonischen. Die Lieder haben die beiden extra für das "Oskar Maria Grafical" komponiert und "angeschärft". Prägnante Texte hat der Ascholdinger Krimiautor Georg Unterholzner ausgewählt, der an diesem Abend liest, singt und erzählt. Er hat eine dunkle Stimme, der man gerne zuhört, "und spricht akzentfrei Bairisch", heißt es in der Ankündigung.

Ein außergewöhnliches Pop-Konzert steht am Freitag, 25. Januar, auf dem Programm. Zu Gast ist das Leipziger Duo byebye, das vor allem in der Poetry- und Liedermacher-Slam-Szene einen Namen hat. Oliver Haas und Tim Ludwig treten mit zwei akustischen Gitarren, zweistimmigem Gesang und deutschen Texten auf und bezeichnen ihre Musik als "Akustikpop". Kennengelernt haben sie sich in der Schulzeit in Leipzig. Nach dem Lehramtsstudium beschlossen sie, lieber gemeinsam auf Bühnen als getrennt vor Schülern zu stehen. Einen Rückblick auf zehn Jahre seines musikalischen Schaffens gibt am 2. Februar der Südtiroler Singer-Songwriter Dominik Plangger. Er sieht sich beeinflusst von Künstlern wie Bob Dylan, Townes Van Zandt und Arlo Guthrie, aber auch von Liedermachern wie Konstantin Wecker, Hannes Wader und Reinhard Mey. Seine Texte drehen sich um Gesellschaft, Politik und Probleme des alltäglichen Lebens. Plangger singt in deutscher, englischer und italienischer Sprache sowie im Südtiroler Dialekt.

Nach zwei Konzerten ist in der Woche darauf wieder Kabarett angesagt. Ingrid M. Lechner führt am 9. Februar ihre Gäste auf die Alm. In Ihrem Programm "Drüber - eine kabarettistische Theatercomedy" beantwortet sie einige Lebensfragen: Was macht eine Stewardess auf der Alm, was macht eine Sennerin im Flieger und was steckt in dem mysteriösen Kasten im Herrgottswinkel? Regie führt Gabi Rothmüller, die Texte stammen von Alexander Liegl, Angelika Gruber und Ingrid M. Lechner.

Titlá nennt sich eine Folk-Band aus Südtirol, die am 16. Februar unter anderem Mundartlieder im Pustertaler Dialekt nach Bad Tölz bringt. Ihr Repertoire reicht von alpenländischer Volksmusik bis hin zu jiddischen Liedern. Eine Woche später lassen die Schauspieler Georg Kaser und Peter Schorn Goethes Faust in einem höllischen Tempo über die Bühne gehen.

Der Lustfasching wird am 2. März gefeiert. Weiter geht es mit den NouWell Cousines und ihrer ureigenen Mischung aus Klassik, Volksmusik und frechen Liedern sowie Claudia Pichler, die ihr Programm "Ned blöd ... für a Frau" vorstellt. Neben dem Tanz in den Mai darf auch die Theatergruppe der "Lust" nicht fehlen. Sie nimmt noch einmal ihr Stück "M.u.l.l. - Mord und langes Leben" auf, zwei Vorstellungen sind angesetzt.

Der Kartenvorverkauf beginnt jeweils vier Wochen vor der Veranstaltung bei Schreibwaren Zauner in Bad Tölz; mehr Infos unter kulturverein-lust.de

© SZ vom 20.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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