Investition in sauberes Wasser:Hochbau am Hochbehälter

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Spätestens von November an soll der neue Hochbehälter, der in Jasberg derzeit gebaut wird, in Betrieb genommen werden. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Dietramszell muss den Speicher in Jasberg erneuern, nachdem Keime im Trinkwasser gefunden wurden. Die Anlage kostet rund eine Million Euro und soll im November fertig sein

Von Melanie Kraus, Dietramszell

Der Chlorgeruch, der seit Mai vorigen Jahres aus den Leitungen von 15 Dietramszeller Ortsteilen strömt, soll bald verfliegen: Die Bauarbeiten am neuen Hochbehälter am Jasberg schreiten voran und sollen laut Bürgermeisterin Leni Gröbmaier bis November des Jahres abgeschlossen sein. Auch Ingenieur Josef Ehrensberger und Bauleiter Uwe Praß sind zuversichtlich, da die beteiligten Unternehmen mit den Arbeiten "bisher noch im Bauplan liegen". Der Neubau ist nötig geworden, weil der alte Hochbehälter undicht ist und im Wasser Keime festgestellt worden waren. Zeitweise mussten die betroffenen Haushalte das Wasser sogar abkochen.

Seit dem 3. März ist "die aussichtsreichste Baustelle in der Gemeinde Dietramszell", wie die Bürgermeisterin den Platz am höchsten Punkt in Jasberg nennt, in Betrieb. Bald werden die Arbeiten am Fundament des Holzstadels, in dem dann die zwei neuen Kammern aus Edelstahl auf einer Fläche von 25 mal 13 Metern Platz finden, abgeschlossen sein. Von Juni an könne dann die Zimmerei ihre Arbeit aufnehmen, so Ehrensberger. Man sei bei der Vergabe der Ausschreibungen "nicht über Oberbayern hinausgekommen" ergänzt er, und auch Leni Gröbmaier macht "keinen Hehl aus der Freude darüber, dass hauptsächlich Unternehmen aus der unmittelbaren Region" am Bauvorhaben beteiligt sind. Anschließend begännen die Metallbau- und Elektronikarbeiten Ende Juli, danach müsse noch der alte Hochbehälter abgerissen und die Außenanlagen eingeebnet werden, sagt Ehrensberger.

Während die Kammern des alten Hochbehälters, dessen Wasser aus dem Brunnen in Baiernrain kommt, jeweils 200 Kubikmeter Füllvolumen boten, sollen die neuen laut Hubert Walser, dem Bautechniker der Gemeinde, mit 400 Kubikmetern doppelt so viel fassen. Um den neuen Behälter in Betrieb nehmen zu können, muss die bestehende Leitung noch umgeschaltet werden. Diese stammt aus den 60er-Jahren und ist "nicht mehr so taufrisch", wie der Ingenieur findet, allerdings "lag das Problem eindeutig am Behälter".

Dass an einem Neubau kein Weg vorbeiführe, sagt auch Leni Gröbmaier, denn weitere Reparaturen am alten Hochbehälter "wären sinnlos gewesen". Ob allerdings auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Holzstadels angebracht wird, sei noch nicht entschieden. Allerdings stehe bereits fest, dass die Eröffnung des neuen Hochbehälters in einem feierlichen Rahmen stattfände - ein Tag der offenen Tür wäre denkbar, damit auch die Bürger das neue Bauwerk einmal ganz nah sehen können.

Die Kosten für die Edelstahlbehälter überschlägt die Dietramszeller Bürgermeisterin mit "gut einer Million." Die Vorauszahlungen seien bereits vom Gemeinderat beschlossen worden, "wie hoch die Kosten wirklich werden, stellt sich bei den Schlussrechnungen nächstes Jahr heraus".

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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