Indien zu Gast in Geretsried:Weltmusik aus Varanasi

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Das Maharaj Trio bringt indische Musik nach Geretsried. (Foto: Veranstalter/oh)

Das Maharaj Trio besucht seine gute alte Bekannte Carolin Remy

Von Melanie kraus, Geretsried

Bunt, laut, dicht gedrängt - so stellt man sich gemeinhin Indien vor. Dass man als Deutsche dort "irgendwie hängen bleiben" kann, hätte sich auch Carolin Remy (geborene von Heydebrand und der Lasa) zunächst nicht vorstellen können. Mittlerweile hat die Geretsriederin dort zwölf Jahre lang gelebt und bringt nun indische Kultur in den Geretsrieder Pfarrsaal Don Bosco: Am Mittwoch, 28. Juni, präsentiert das Maharaj Trio klassische indische Musik und Weltmusik. Vater Vikash Maharaj und seine beiden Söhne Prabash und Abishek gehören auf ihrem Gebiet zur Weltklasse. Die Männer kommen aus Varanasi, der heiligen Stadt am Ganges, und in ihrer Musik schwingt eine Tradition von mehr als 500 Jahren.

Remy, die zwölf Jahre mit ihrer Familie in Neu-Delhi lebte, lernte das Trio zufällig kennen. Als sie und ihr Mann an einer deutschsprachigen Grundschule arbeiteten, suchte die A-cappella-Gruppe W ise Guys eine Auftrittsmöglichkeit. Die war bei Remy schnell gefunden: "Wir haben natürlich ganz laut ,hier' geschrien." So kam die Band an die Schule - und mit ihr das Maharaj Trio, welches die Wise Guys im Schlepptau hatten. Man habe sich beiläufig kennengelernt, sagt die Geretsriederin. Als sie wenige Jahre später ein kulturelles Musikfest an ihrer Schule veranstaltete, lud sie das Trio ein, einen Workshop und ein Konzert zu geben. "Seitdem haben wir uns immer wieder getroffen", sagt Remy, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern vor einem Jahr nach Deutschland zurückgekehrt ist.

Das Konzert in Geretsried sei ganz spontan zu Stande gekommen. Die Maharajs, die jedes Jahr auf Deutschlandtournee gehen, hatten in ihrem Kalender noch eine Lücke. So beschlossen sie, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und einen zusätzlichen Konzerttermin in Geretsried einzuplanen. Unterstützung erhielt Remy dabei von ihrer Mutter, Dorothee von Heydebrand und der Lasa. "Innerhalb von zwei Wochen haben wir die Organisation übers Knie gebrochen." Eine Frage war, ob sie tatsächlich keinen Eintritt verlangen könnten. "Das gibt es fast gar nicht, dass die Gruppe bei freiem Eintritt spielt", sagt Remy. Das Konzert soll keine steife Veranstaltung werden. Die Musiker bieten ein dynamisches Programm, in dem sie auch mit dem Publikum interagieren, ihre Instrumente und die Musik erklären. Wenn das Konzert gut ankommt, könnte es eine Wiederholung geben - dann in größerem Rahmen.

Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr, Pfarrzentrum Maria Hilf, Geretsried, Eintritt frei

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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