In Icking:Zu wenig Krippenplätze

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Gemeinde plant Ausbau von zwei auf vier Gruppen

Von Ingrid Hügenell, Icking

In der Gemeinde Icking fehlen Krippenplätze. Im Dezember 2013 wurde die Kinderkrippe mit zwei Gruppen für je zwölf Kinder eröffnet. Sie ist voll besetzt, doch jetzt sind für September 17 Buben und Mädchen neu angemeldet worden. Es gibt aber momentan nur Platz für acht, weil nicht mehr Kinder in den Kindergarten wechseln, wie Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) berichtet. Der Familienausschuss des Gemeinderats hat sich deshalb am Donnerstag einstimmig dafür ausgesprochen, die Krippe auf vier Gruppen zu erweitern. Das soll der Gemeinderat bei seiner Sitzung am 3. Juli beschließen.

"Wir gehen davon aus, dass es so weitergehen wird", sagt Menrad über den gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen. Zwar nehme die Zahl der Geburten nicht zu, aber offenbar wollten mehr Eltern auch schon unter Dreijährige betreuen lassen. In der 3800-Einwohner-Gemeinde werden pro Jahr etwa 65 Kinder geboren.

Platz für eine Erweiterung ist neben der bestehenden Kinderkrippe, die von den Johannitern betrieben wird. Der Grund gehört der Gemeinde, was den Bau erheblich erleichtert. Nur die anschließende öffentliche Fläche würde kleiner, sagt Menrad. Bei der Gemeinderatssitzung soll ein Architekt nun erste Pläne und eine Kostenschätzung abgeben. Menrad hofft, dass der Bedarf von vier Gruppen anerkannt wird, denn dann gibt es zum Bau staatliche Zuschüsse.

Ein Anbau wird allerdings bis September ohnehin nicht fertig. Für die neun Kinder auf der Warteliste müssten daher andere Plätze gefunden werden, sagt Menrad und weist darauf hin, dass es zwar einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz gibt, nicht aber darauf, dass der auch im Wohnort liegt. Ebenso wenig seien die Eltern dazu verpflichtet, die Krippe im Wohnort zu nutzen. Sie könnten ihren Nachwuchs ja auch dort in die Kita geben, wo sie arbeiten. Das Landratsamt habe für die Suche nach Plätzen Hilfe zugesichert, sagt die Bürgermeisterin.

Die UBI will beantragen, dass sich der Gemeinderat mit der Kostenfreiheit von Kindertagesstätten befasst. Diese soll in München eingeführt werden. Der Gemeinderat solle das Für und Wider debattieren, sagt Gemeinderätin Claudia Roederstein. Unter anderem solle herausgefunden werden, ob es in Icking Familien gebe, die davon stark profitieren würden. "Wir wollen, dass man sich einen Kopf macht", erklärt Roederstein.

© SZ vom 03.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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