In der größten Stadt des Landkreises:Die gute Nachricht zum Schluss

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Nach einem Jahr, das von Großbauten, Richtfesten und Einweihungsfeiern geprägt war, erfahren die Geretsrieder endlich, wann und wie es mit dem S-Bahn-Anschluss weitergehen soll

Von Felicitas Amler, Geretsried

Spatenstiche, Richtfeste, Einweihungen und eine knapp verpasste Eröffnung: Das Jahr war in Geretsried von der Realisierung der großen Vorhaben geprägt. Das acht Millionen Euro teure Eisstadion an der Jahnstraße ist unter Dach und Fach und wird von den "River Rats" schon mit Begeisterung bespielt. Der Bau des interkommunalen Hallenbads neben dem Schulzentrum an der Adalbert-Stifter-Straße liegt im Plan. Das Ziel, das Bad zum Schuljahresbeginn 2020/21 zu eröffnen, so hieß es beim Richtfest im September, sei gesichert. Nur am Karl-Lederer-Platz hat die Stadt ihr Ziel nicht ganz erreicht. Bevor der Belag im neuen Stadtzentrum aufgebracht werden konnte, kam der Winter mit Temperaturen dazwischen, die eben dies verhinderten. So war denn die Eröffnung des Christkindlmarkts auf dem Karl-Lederer-Platz am Nikolaustag zwar ein von allen Besuchern hoch gelobtes Ereignis. Aber offizielle Platzeröffnung konnte noch nicht gefeiert werden, da außer dem Belag auch die Wasserläufe und -spiele und das Mobiliar fehlten - eben all das, was dem Platz die viel beschworene Aufenthaltsqualität und urbanes Flair geben soll.

Bei der Menge an Großprojekten ist es kein Wunder, dass Geretsried heuer einen Rekord-Haushalt verabschiedet hat: Die Stadt investiert gut 32 Millionen Euro in Bildung, Sport, Freizeit und Stadtentwicklung, finanziert dies ausschließlich aus der liquiden Reserve und baut gleichzeitig weiter Schulden ab. Die Finanzplanung bis zum Jahr 2022 umfasst die noch nie da gewesene Investitionssumme von 60 Millionen Euro. All dies diene dazu, den Standort zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern, sagte Bürgermeister Michael Müller (CSU).

Dieser Verbesserung soll auch der seit Jahrzehnten geforderte Anschluss der Stadt an die S-Bahn-Linie 7 dienen. Dieses Dauerbrenner-Thema hat auch 2019 die Gemüter bewegt. Bei vielen Gelegenheiten wurde der Wunsch bekräftigt, bis im November endlich die Nachricht kam, das Eisenbahnbundesamt in Bonn habe die Überprüfung der Alternativplanung abgeschlossen. Gegen die Tieferlegung der Gleise an der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen sei nichts einzuwenden. Damit könnte im Januar das Planfeststellungsverfahren wieder aufgenommen werden. Die Deutsche Bahn rechnet nun damit, dass 2024 mit dem Bau der begonnen werden kann. Die Geretsrieder glauben es vermutlich erst, wenn sie es sehen.

Derweil bleiben der Stadt selbst noch genügend Aufgaben, die zu erledigen sind. Schon in diesem Jahr machten Bürgermeister und Stadträte immer wieder darauf aufmerksam, dass eine dritte Grundschule erforderlich werde. Wer sie eines Tages einweihen wird? Auch dies entscheidet sich im kommenden März, bei der Bürgermeisterwahl. Dass es eine echte Wahl wird, ist wohl eine der interessantesten Entwicklungen dieses Jahres. Michael Müller tritt nach seiner ersten Amtszeit nun doch nicht unangefochten an. Die Grünen machen ihm den Chefsessel mit Martina Raschke streitig; die FDP mit Larry Terwey und die SPD mit Wolfgang Werner.

© SZ vom 28.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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