In der Corona-Krise:Hereinspaziert zum Bummeln

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Endlich wieder Spielzeug shoppen: Zwei Kundinnen haben sich gerade bei Spielwaren Tausend versorgt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Kunden und Ladenbesitzer freuen sich über die Wiedereröffnungen

Von Lea Gittermann, Geretsried

Fünf Wochen lang mussten viele Geschäfte wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben. Seit Montag gelten Lockerungen, Läden öffneten ihre Pforten und begrüßten ihre Kundschaft wieder. Im BRK Kleidermarkt in Geretsried jedoch hielt sich der Ansturm bislang in Grenzen, berichtet Patricia Zeisner. Sie ist Fachbereichsleitung für die Kleidermärkte in Geretsried und Wolfratshausen. Die meisten Kunden meldeten sich vorab telefonisch an. Im Hinterhof stehe ein kleiner Hänger, in den die Kunden ihre Altkleiderspenden werfen können. Eine Sicherheitsmaßnahme, um unnötigen Kontakt zu verhindern, was bei den Kunden gut ankomme. Mittags seien bereits um die 50 Säcke mit Kleidung hineingeworfen worden. In den vergangenen Wochen habe das Team den Laden auf Vordermann gebracht und kistenweise Sommermode auf die Stangen gehängt. "Da ist eine große Nachfrage und vor allem sozial Benachteiligte sind froh, wenn sie zu uns kommen und ein paar T-Shirts und Kleider mitnehmen können", sagt Zeisner.

Das Spielwaren-Geschäft Tausend im Untermarkt in Wolfratshausen hat in den vergangenen Wochen einen Onlineshop, einen Lieferservice und Beratung am Telefon auf die Beine gestellt. Nun ist das Fachgeschäft wieder geöffnet. Inhaber Hans Frei ist darüber heilfroh. Seinen Laden hat er etwas umgeräumt, um breitere Gänge sowie einen Eingangs- und Ausgangsbereich zu schaffen. "Bereits vor Ladenöffnung um 9 Uhr standen die Kunden vor der Tür und konnten es kaum erwarten, endlich wieder Spielwaren zu kaufen". Besonders beliebt seien derzeit Brettspiele, Lego und Puzzles. "Beim Kauf physisch etwas in die Hand nehmen zu können, bereitet mehr Freude, als im Internet etwas auszuwählen. Da fehlt ja auch die Beratung", sagt Frei.

Gegenüber im Lederwarengeschäft Tausend hat die Woche ebenfalls gut begonnen. Schon um 9 Uhr in der Früh seien hier die Kunden angestanden und hätten darauf gewartet, ihre vorab bestellte Ware abholen zu können. Schulranzen und Schulzubehör seien gerade sehr angefragt, so Inhaberin Margit Wolf. Masken trage hier jeder. Einmal habe es eine Situation gegeben, in der zwei Mütter mit ihren Mädchen zeitgleich Ranzen anschauen wollten. "Wir haben uns schnell darauf verständigt, dass erst die eine, dann die andere gucken darf". Ansonsten sei alles gemächlich verlaufen.

In Penzberg in der kleinen Boutique "La Femme" zieht die Inhaberin Ulrike Müller-ein positives Resümee des ersten Tages: "Es lief sehr zufriedenstellend." Müller-Kittnau scherzt, sie sehe mit Maske und ungeschnittenen Haaren ein bisschen lustig aus. Doch die Stammkunden störten sich daran nicht. Der Mindestabstand werde beachtet und auf einem Silbertablett am Eingang stehe Desinfektionsmittel bereit.

© SZ vom 28.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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