Die Kommune Münsing erhöht die Gewerbesteuer und die Grundsteuer - zum 1. Januar 2018. Die Hebesätze steigen um je 20 Prozentpunkte. Für die Grundsteuer A sind demnach 280, für die Grundsteuer B künftig 290 und für die Gewerbesteuer 320 Prozentpunkte fällig. Das hatte der Finanzausschuss des Gemeinderats im April befürwortet. Am Dienstag verabschiedete der Gemeinderat die neuen Hebesätze endgültig - mit drei Gegenstimmen.
Trotz kommunaler Rücklagen in Höhe von rund 9,4 Millionen Euro hat Kämmerer Hubert Kühn für die Erhöhung geworben. Denn für anstehende Investitionen - vom Vereinsheimbau in Degerndorf, dem Sozialwohnungsbau in Münsing bis zum Bürgerhaus - braucht die Gemeinde Geld. Auf Nachfrage am Mittwoch erklärte er, dass Betriebe von der Erhöhung der Gewerbesteuer womöglich sogar profitieren könnten. Denn Personengesellschaften könnten die Gewerbe- mit der Einkommenssteuer verrechnen.
Schon im April hatte sich Thomas Schurz (CSU) gegen eine Erhöhung der Hebesätze ausgesprochen. Jetzt blieb er bei seiner Haltung. Er hätte sich gerne mehr Zeit gelassen, um die kleinen Unternehmer - und die gebe es hauptsächlich in Münsing - zu überzeugen. "Der liest das und ist sofort schockiert", sagt Schurz. Mit ihm hätten auch Helge Strauß (CSU) und Christine Mair (Wählergruppe Münsing) gegen die Erhöhung gestimmt.