Die Vortragsreihe des Historischen Vereins für das Oberland in Bad Tölz wird an diesem Mittwoch, 23. Oktober, an einem ungewöhnlichen Ort zu Besuch sein: Stadtarchivar Sebastian Lindmeyr präsentiert alte Filme aus der Zwischenkriegszeit im Casino-Saal des alten Kinos am Amortplatz in Bad Tölz.
In den Zwanzigerjahren wurden wiederholt Filme in und über Bad Tölz gedreht. Nicht zuletzt sollte das neue Massenmedium für den Kur- und Tourismusort werben. Einige dieser Filme zählen heute zu den besonderen Schätzen im Stadtarchiv von Bad Tölz.
Der Hauptfilm "Besiegtes Altern" (1928-1929) feiert die Erfolge der hiesigen Jodkur und die Schönheit der Region. In drei weiteren, kurzen Filmen werden nochmals gesondert Tölzer Besonderheiten vorgestellt: das Kurleben, die Faltbootfahrer auf der Isar sowie die Leonhardifahrt. Nach einer Pause sind dann in vier weiteren Kurzfilmen historische Ereignisse aus den Jahren 1927 bis 1935 zu sehen: die Einweihung des Kriegerdenkmals und der Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg (beide 1927) sowie die Taufe des Doppeldeckers "Bad Tölz", mit dem die erste bayerische Pilotin Christel Mariele Schultes für die Kurstadt werben sollte. Den Abschluss bildet der Faschingszug von 1935. Dieser war nicht nur ein harmloses Vergnügen, sondern wurde veranstaltet und finanziert von der NS-Organisation "Kraft durch Freude".
Alle Filme sind ohne Ton, aber ganz im Stile der Zeit werden die Stummfilme von Live-Musik untermalt: Peter Zoelch (Klarinette, Saxophon) und der Pianist Matthias Karpf werden zu hören sein.
Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr, Karten gibt es bereits eine Stunde früher. Der Eintritt ist frei, Reservierungen sind nicht möglich.