Ickinger Kommunalpolitik:Nachverdichtung abgelehnt

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SPD und Grüne scheitern in Icking mit Antrag zur Wohnumnutzung

Von Susanne Hauck, Icking

Im Villenort Icking sind Mietwohnungen Mangelware. Neue Wege sind gefragt, damit Geringverdiener im Ort nicht nur arbeiten, sondern sich auch eine Bleibe leisten können. Eigentlich sehen das alle im Gemeinderat ähnlich. Trotzdem ließen sie SPD und Grüne mit ihrem Antrag auf Nachverdichtung im Bestand durchfallen. In der Richtung werde bereits genug gemacht, so das Argument. SPD und Grüne wollen an die Senioren ran: Sie forderten einen Arbeitskreis, um ältere und alleinstehende Eigentümer dabei zu unterstützen, ihre zu groß und unpraktisch gewordenen Häuser für mehrere Bewohner umzubauen. Für Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) hieße das aber, Eulen nach Athen zu tragen: Sie verwies darauf, dass das Landratsamt ausreichend Beratungsmöglichkeiten anbiete. Susanne Galonska als ehrenamtliche Wohnberaterin lebe sogar in Icking. Dennoch setzte der Gedankenaustausch einiges in Gang, um besser zu informieren: Die entsprechenden Anlaufstellen sollen im Rathaus-Schaukasten aufgehängt werden und die neue Seniorenbeauftragte Bettina Schauer könnte auf die Bürger zugehen. Keinesfalls wollten die Räte die vorgeschriebenen Mindestgrößen der Grundstücke unterschreiten. SPD und Grüne hatten dafür plädiert, um bei Bedarf zum Beispiel in einem Zweifamilienhaus noch eine Einliegerwohnung zu ermöglichen. "So eine Generallösung leitet Generalrecht ab", befürchtete Alfred Vogel (Ickinger Initiative) einen Missbrauch. Lieber wie bisher den Einzelfall prüfen und eine Lösung finden, war das Argument von Verena Reithmann (UBI).

Menrad nahm auf Nachfrage der SPD auch Stellung zum Dorfner Feuerwehrhaus. Dem angedachten neuen Standort bei der B11 räumt sie keine Chance ein, weil es an Akzeptanz bei der Bevölkerung fehlt. Das schließt aber auch aus, dass auf dem Gemeindegrundstück im Ortszentrum ein Mehrfamilienhaus gebaut wird. "Vielleicht braucht's das auch gar nicht", schloss die Bürgermeisterin. Sie sieht die größten Chancen, an Mietwohnungen zu kommen, in der Neubebauung des Ickinger Reitschulgeländes.

Dort hätte die Gemeinde gerne, dass günstiger Wohnraum entsteht.

© SZ vom 13.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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