Der koreanischen Pianist Chi Ho Han hat in der Reihe "Meistersolisten im Isartal" einen anspruchsvollen Klavierabend gegeben. Nach Ansicht der Veranstalter vom Verein Klangwelt Klassik war es ein Höhepunkt in dieser Reihe. Selbst das vom hohen Niveau des Konzertzyklus verwöhnte Publikum sei überwältigt gewesen.
Dem ARD-Preisträger gelang es, eine ausdrucksstarke, ungewöhnlich inhaltsreiche Atmosphäre zu schaffen. Beethovens Klavierkonzert A-Dur op. 101 interpretierte er sowohl kraftvoll als auch klar strukturiert. Schumanns Kreisleriana op. 16 leben von dem extremen Gegensatz der individuellen Sätze, die bis auf den letzten alle mit "sehr" oder "äußerst" überschrieben sind - hell und dunkel in klarem Kontrast, die melodischen Linien strahlten klar über virtuosen Begleitfiguren. Nach Hamelins Pavane variée folgten noch die 24 Préludes von Chopin mit ihrem Wechsel zwischen Dur und Moll bis hin zu tief-traurigem Charakter: kurze intensiv erlebte Szenen und Stimmungsbilder.
Für den stürmischem Applaus bedankte sich Chi Ho Han mit zwei Zugaben: "Widmung" von Schumann-Liszt und dem Valse op. 34 Nr.3 von Chopin.