Icking:UBI weist Kritik zurück

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Bürgerliste sieht sich in Debatte um Ortskern missverstanden

Von Claudia Koestler, Icking

Gerade die Unabhängige Bürgerliste Icking (UBI) steht in der Diskussion um die letzte unverbaute Wiese im Ickinger Ortskern im Kreuzfeuer der Kritik. Ein Vorwurf dabei: Die UBI habe mit ihrem Votum für Gespräche mit dem Eigentümer ein Wahlversprechen gebrochen, den Flächennutzungsplan unangetastet zu lassen. "Ich finde es bedauerlich, dass die Grundlagen hier missverstanden werden", entgegnet Gemeinderätin Claudia Roederstein. Fakt sei, dass die UBI 2008 in ihr Wahlprogramm geschrieben habe, "den dörflichen Charakter unserer Gemeinde mit vielen Grünflächen und aufgelockerter Bebauung weitgehend erhalten" zu wollen. Dies sei 2014 fortgeschrieben worden. Die Überschrift "Beibehaltung des gültigen Flächennutzungsplanes" im jüngsten Wahlprogramm beziehe sich dabei laut Roederstein auf das Anliegen, für den Erhalt der Grüngürtel zwischen den Ortsteilen und für eine maßvolle dichtere Bebauung innerhalb der Ortsteile einzutreten. Gleichzeitig findet sich im Wahlprogramm aber auch die Prämisse für die Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum und sozialen Infrastrukturen. Und zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die UBI im konkreten Fall- und will durch den Dialog die Möglichkeiten offen halten.

Stefan Schneider, in der jüngsten Mitgliederversammlung zum stellvertretenden Vorstand der UBI gewählt, fügt an, "dass die Wiese bislang nie Bestandteil unserer Überlegungen war, wenn es darum ging, wohin sich Icking weiterentwickeln kann." Natürlich wolle die UBI den dörflichen Charakter Ickings erhalten. "Aber auf der anderen Seite können wir nicht in unser Programm Dinge reinschreiben, die wahrscheinlich langfristig realisiert werden müssen, aber wenn ein Eigentümer kommt und sagt, ihr könnt Grund erwerben, ihm von vorneherein die kalte Schulter zeigen", sagt Schneider. Deshalb sei die UBI zu dem Schluss gekommen, Menrad für Gespräche zu legitimieren, um sich alle Möglichkeiten offen zu halten. "Es war nie die Rede davon, dass das automatisch bedeutet: Bebauung", betont Schneider. Gedacht sei vielmehr, nach dem Gespräch in einen offenen Dialog mit allen Beteiligten zu treten. "Da haben wir dann zwei Möglichkeiten: Entweder, wir wollen nicht mal diskutieren, oder lasst uns schauen, weil es Dinge gibt, die in den nächsten Jahren anstehen", erklärt Schneider. "Sollte dann der überwiegende Teil der Bevölkerung der Meinung sein, keine Notwendigkeit für einen sozialen Bau multifunktionaler Art oder etwas anderes zu sehen, sondern die Wiese zu wollen, wie sie ist, dann ist das eben das Ergebnis", sagt Roederstein. "Ein wichtiger Prozess, aber in jeglicher Richtung ergebnisoffen und hoffentlich ab jetzt sachlicher."

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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