Icking:Parkdeck-Gegner bleiben am Ball

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Alle Rathaus-Gruppierungen außer der UBI wollen mit einer Unterschriftenaktion einen erneuten Versuch starten, das Projekt zu verhindern.

Isabel Meixner

Die Gegner der Parkdeck-Lösung für den Supermarkt an der B 11 geben nicht auf: Nachdem ihr Versuch, die Änderung des Bebauungsplans rückgängig zu machen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit sieben zu sieben Stimmen knapp gescheitert war, sammeln sie nun Unterschriften gegen die Erweiterung. Derzeit liegen Listen in den beiden Läden im Rathaus aus; sie sollen Bürgermeisterin Margit Menrad im Laufe der nächsten Woche überreicht werden.

Die Unterschriftenaktion unterstützen Grüne, SPD, Ickinger Initiative, PWG und Teile der CSU - alle im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen mit Ausnahme von Menrads Partei UBI. "Das hat es in Icking noch nie gegeben", sagt Gemeinderätin Vigdis Nipperdey (Ickinger Initiative). Ihre Gruppierung macht zudem auf ihrer Homepage mit einem Aufruf an die Bürger, gegen die Änderung des Bebauungsplans schriftlich Protest einzureichen, gegen die geplante Erweiterung Stimmung. Der Plan liegt noch bis zum 10. April im Rathaus aus.

Wie berichtet, plant der Eigentümer, den Supermarkt von 380 auf 620 Quadratmeter auszubauen und Parkplätze auf einem zweistöckigen Parkdeck bereitzustellen, sollte der Discounter Netto seinen Pachtvertrag bis zum 19. Mai nicht verlängern. Dieser Plan hatte den Gemeinderat mit neun zu sieben Stimmen passiert.

Dass Menrad auf die knappe Mehrheitsentscheidung pocht und nicht den Konsens sucht, verwundert Nipperdey: "Ich finde es erstaunlich, dass die Bürgermeisterin ihre Meinung so durchgedrückt hat." Die UBI erhebe das Thema zum "Wahlkampfschlager". Auch Gerhard Jakobi (SPD) übt Kritik: "Frau Menrad ist keine schlechte Bürgermeisterin, aber sie hat sich da verrannt."

Einen Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl am 1. Juli wird es trotz des Protests wohl nicht geben. "Bis jetzt war die Politik ja sehr einvernehmlich", meint Nipperdey. Jakobi bringt vielmehr eine andere Möglichkeit ins Spiel, den Unmut zu zeigen: Die fünf Fraktionen könnten sich überlegen, ihre Wähler dazu aufzurufen, Menrad bei der Wahl die Stimme zu verweigern.

© SZ vom 16.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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