Icking:Geld für Glasfaser ist da

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Freistaat fördert Icking mit 460 000 Euro. Baubeginn November

Von Claudia Koestler, Icking

"Der Glasfaseranschluss kommt": Diese gute Nachricht hat die Gemeinde Icking den Internet-Interessenten unter den Einwohnern in einem Brief geschrieben. Am vergangenen Donnerstag nämlich hatte Finanzminister Markus Söder (CSU) 47 Gemeinden aus Oberbayern den Förderbescheid zum Ausbau von schnellem Internet überreicht. Unter ihnen war auch Icking, das von den insgesamt 15,2 Millionen Euro knapp 460 000 Euro erhielt.

Seitdem bis Januar dieses Jahres 902 Ickinger Haushalte einen Auftrag für einen Glasfaseranschlusses erteilt hatten und damit das Projekt eines eigenen kommunalen Netzes die erste Hürde genommen hatte, war es ruhig um den Fortschritt geworden. Doch die Gemeinde respektive der Regiebetrieb Glasfaser Icking sei in den vergangenen Monaten nicht untätig gewesen, betont Bürgermeisterin Margit Menrad in ihrem Schreiben. Doch es sei "nicht einfach gewesen" und habe "viel Zeit in Anspruch genommen", bis die Frage der Förderung mit der Regierung von Oberbayern geklärt war. Ein Glasfaserausbau in dieser Konstellation, also als Bürgerprojekt, aber mit einer Förderung, sei schließlich neu in Bayern. Doch auf die staatliche Finanzspritze für den Ausbau des Glasfasernetzes wollte die Gemeinde nicht verzichten. Nun also ist die Zusage offiziell, jetzt kann die Umsetzung erfolgen.

Der Bau des Glasfasernetzes sei derzeit ausgeschrieben, erklärt Menrad. Voraussichtlich Ende Juli sollen die Bauaufträge an den günstigsten Bieter erteilt werden. Schon im November könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden, und zwar von zwei Seiten aus: Dorfen und Irschenhausen. Die Glasfaserleerrohre werden dann in die Straße verlegt und die Trasse soll aller Voraussicht nach in Richtung Glasfaserzentrale beim Bauhof in Icking verlaufen. Bis allerdings alle Haushalte in der Gemeinde angeschlossen sind, kann es nach Ansicht Menrads bis zu zwei Jahre dauern.

Bis zum Baubeginn will die Gemeinde zusammen mit der Baufirma einen Ablaufplan erstellen, wann welche Arbeiten wo erfolgen sollen. Für die Anwohner soll dieser Ablaufplan über die Homepage der Gemeinde einsehbar sein, genauso wie Icking dort kontinuierlich über den neuesten Stand der Bauarbeiten informieren will.

Auch wenn der Ausbau der Datenautobahn in der Isartalgemeinde nun auf Hochtouren läuft: Zurücklehnen gilt nicht. Wer sich für den Glasfaseranschluss ausgesprochen hat, ist weiter in der Pflicht, um beim Bau auch Synergieeffekte zu nutzen. So bittet die Kommune Grundstückseigentümer, es mitzuteilen, wann sie auf ihrem Grund Erdarbeiten verrichten. So könnten Glasfaserrohre nämlich gleich mitverlegt werden, schreibt Menrad. "Bei einigen Grundstücken wurde das bereits erfolgreich durchgeführt."

Bis zum Baubeginn will die Gemeinde auch die Hausanschlüsse mit den Bürgern abstimmen. Deshalb erhalten derzeit alle, die für einen schnellen Internetanschluss unterschrieben hatten, postalisch einen Lageplan ihres Grundstücks, auf dem der wirtschaftlichste Weg für den Anschluss ans Haus eingezeichnet ist. Sollten die Grundeigentümer aber einen anderen Leitungsverlauf wünschen, etwa, weil Sickeranlagen, Heizöltanks oder andere ober- oder unterirdische Bauten dem entgegenstehen, bittet Menrad, den alternativen Vorschlag der Route bis zum Ende dieses Monats einzuzeichnen und kurz zu begründen. Auch bereits vorhandene Leerrohre zwischen Grundstücksgrenze und Keller sollten Eigentümer markieren. Bei Fragen steht die Gemeinde auch "gerne beratend zur Seite", schließt Menrad.

© SZ vom 07.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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