Icking:Gefahren entschärfen

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Icking sucht nach Brennpunkten für die anstehende Verkehrsschau

Von Claudia Koestler, Icking

Am Ende war es ein klarer Appell an die Bürger: "Ickinger sollen uns bitte melden, an welchen Stellen in der Gemeinde sie Brennpunkte in Sachen Verkehr sehen", sagte Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) am Montag. Haben sich die Einwohner der Isartalgemeinde mit Hinweisen auf solche Gefahrenpunkte geäußert, werde es eine Verkehrsschau zusammen mit der Polizei geben, versprach Menrad. Außerdem soll es in Zukunft verstärkte Kontrollen im Gemeindegebiet geben, um Geschwindigkeitsübertretungen von Autofahrern Einhalt zu gebieten. Das haben die Gemeinderatsmitglieder in ihrer Sitzung am Montag einstimmig beschlossen.

Dem Votum vorausgegangen war eine intensive Diskussion über die Verkehrsproblematik in Icking im Allgemeinen und über einen Bürgerantrag im Besonderen: auf der Meilenberger Straße Schwellen einzubauen.

Zur Errichtung einer Schwelle bedarf es jedoch einer "besonderen, konkreten Gefahrenstelle wie zum Beispiel im Schulbereich", sagte Menrad. Eine solche sei aber in der Meilenberger Straße nicht gegeben, bedauerte sie. Bereits Mitte der 1990er Jahre habe man für die Straße einmal eine Schwelle beantragt. Die sei jedoch nach intensiver Prüfung durch den Gemeinderat abgelehnt worden. Eine Messung der Geschwindigkeiten habe allerdings jüngst ergeben, dass von 3248 Autos, die zwischen 30. Oktober und 3. November dort fuhren, 1248 mehr als die erlaubten 30 Stundenkilometer gefahren sind, allerdings auch langsamer als 40 Stundenkilometer. 151 waren mit Geschwindigkeiten bis maximal 50 Stundenkilometern unterwegs.

Doch die Meilenberger Straße in Dorfen ist nicht die einzige Straße, an der Bürger eine Verkehrsberuhigung fordern. 67 Ickinger fordern in einem Schreiben auch eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Walchstadter Straße. "Es ist ein lange bekanntes Thema in der Gemeinde, wie man die Leute dazu bringen kann, im Ort langsamer zu fahren", seufzte Josef Mock (UBI). Doch "was Recht's ist uns noch nicht eingefallen", reüssierte er. Meilenberger und Attenhauser Straße dienten inzwischen vielen als eine Art Umgehungsstraße, insbesondere seit der Umbauarbeiten an der B 11 in Schäftlarn. Obwohl Icking Mitglied der kommunalen Verkehrsüberwachung sei, "sehe ich keine Verbesserungen", ärgerte sich Mock. Sein Fazit: "So geht's nicht weiter".

Christian Mielich (SPD/Grüne) wollte das Ickinger Verkehrsproblem gar größer fassen. Er sehe momentan "nur ein Wirrwarr an Maßnahmen, die aber dem Ort längst nicht mehr entsprechen. Wir haben nämlich ein grundsätzliches Problem", sagte er. So bete er jeden Morgen, dass er keinen Schüler überfahre, "denn was an der Schule zwischen Waldhauser Straße und Ludwig-Dürr-Straße abgeht, ist vogelwild, und ich habe inzwischen Angst, dort zu fahren." Dieser Eindruck setze sich mittlerweile in ganz Icking fort. "Wir brauchen ein Gesamt-Sicherheitskonzept mit dem Ziel: der Mensch hat Vorfahrt", forderte Mielich deshalb. "Wir haben Überwachung, wir zahlen Überwachung, letztlich geht es nur über den Geldbeutel", glaubte hingegen Mock. Und auch Otto Güllich (Ickinger Initiative) erklärte, "nur intensivere Verkehrsüberwachung wird das Rasen minimieren."

© SZ vom 10.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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