Icking:Die Lust am Debattieren

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Carla Suckfüll, Lisa Strömsdörfer, Michael Burkner und Sandra Kubalek beim Debattieren. (Foto: Hartmut Pöstges)

Rilke-Gymnasium ist Gastgeber des Regionalwettbewerbs

"Mein Gehirn war in dem Moment total Matsch", sagt Clara Suckfüll, nach ihrer Debattier-Runde. Doch davon ist während des Regionalwettbewerbs, der kürzlich im Rainer-Maria-Rilke Gymnasium in Icking stattfand, nichts zu bemerken. Hoch konzentriert sitzt die Schulsiegerin des Ickinger Wettbewerbs mit ihrer Teampartnerin Lisa Strömsdörfer dem Gegnerteam gegenüber. Claras Stimme ist leicht zittrig, wird aber nach wenigen Sätzen klar und überzeugend. Das Thema: Soll für Models ein Mindestgewicht eingeführt werden? Claras Team ist dafür. So ist es per Zufall entschieden worden. "Models dürfen dünn sein. Aber gesund dünn. Das Gesetz kann die Krankheit Magersucht verhindern", sagt die 15-Jährige und blickt ihren Gegnern dabei fest in die Augen. Auch die Körpersprache ist Teil der Bewertung. Hoch her geht es bei der Diskussion nicht. Zu viel spricht für ein Gewichtsminimum. "Bei dem Thema hatten wir echt einen Vorteil", sagt Clara. Außer der Aussage, ein Mindestgewicht sei eine Einschränkung der Intimsphäre, fehlt es dem anderen Team an Argumenten. Die Jury ist überzeugt - Claras Team gewinnt die Runde.

13 Gymnasien aus dem Bezirk Oberbayern-West sind mit ihren Schulsiegern nach Icking gekommen. Diskutiert werden in Zweierteams aktuelle Streitfragen, wie etwa das Rauchen auf Schulhöfen oder eine Computernutzungsbegrenzung für Kinder. "Mir gefallen vor allem Themen, die mit unsrer Schule zusammenhängen", sagt Yannick Nieland, der mit Clara Schulsieger ist. Die ersten Plätze müssen die beiden Neuntklässler anderen überlassen: Der Sieg geht nach drei Debattenrunden in der Sekundärstufe I an Christian König vom Werdenfels-Gymnasium in Garmisch-Partenkirchen und Laura Gasreiter von der FOS-BOS Weilheim. Bei den älteren Schülern können Lisa Haxl vom Gymnasium Gröbenzell und Munira Körbl vom St. Irmengard-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen überzeugen. Die Abschlussdebatten werden dabei nicht wie zuvor in Klassenzimmern ausgetragen, sondern vor großem Publikum im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums. Der Tag sei für das Rilke-Gymnasium ein unvergessliches Erlebnis gewesen, sagt Deutschlehrerin Caroline Reigl: "Die Stimmung war toll, die vielen Schüler, die leichte Aufregung überall, die neuen Kontakte...".

© SZ vom 23.02.2016 / jven - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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