"Man braucht nur eine Insel/Im großen weiten Meer./ Man braucht nur einen Menschen,/den aber braucht man sehr": Von Sehnsucht und großer Zärtlichkeit sind die Gedichte von Mascha Kaléko geprägt, die neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts zählt. Unter dem Motto "In meinen Träumen läutet es Sturm" trägt Isabel Schupp eine Auswahl aus den Gedichten der 1975 gestorbenen Künstlerin vor und zeigt die Lyrikerin zugleich im Spiegel ihrer Zeitgenossen. Die Lesung findet am Donnerstag, 29. September, 19.30 Uhr, in der Buchhandlung Isartal in Pullach statt.
Kaléko bewegte sich in den Zwanzigerjahren in den intellektuellen Kreisen des bekannten Künstlertreffs "Romanisches Café" in Berlin und wurde Anfang der Dreißigerjahre quasi über Nacht mit ihrem ersten Gedichtband "Das lyrische Stenogrammheft" berühmt. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie dann nach Israel über. Ihre heiter-melancholische Lyrik aus der Welt der Großstadt und der Liebenden hat bis heute nichts von ihrer romantischen Ironie und ihrer politischen Schärfe eingebüßt. Sie erzählt von Einsamkeit und finanziellen Nöten, von Liebe, Sehnsucht und Traurigkeit.
Isabel Schupp lebt und arbeitet als freie Schauspielerin und Sprecherin in Icking. Sie unterrichtet seit 25 Jahren Stimme, Sprache und Schauspiel an Münchner Schauspielschulen und in ihrem eigenen "Rhetorikstudio Isartal". Schupp ist auch Autorin des Buchs "Die Nacht bringt dir den Tag zurück", sie arbeitet als Dozentin für Rhetorik und Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität und an der Technischen Universität München. Darüber hinaus hält sie bundesweit Vorträge zu den Themen Sterben, Tod und Trauer. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 089/793 74 92 oder per E-Mail: pullach@buchhandlung-isartal.de