Holzmarkt Suttner:Nachhaltiger Baustoff, erneuerbare Energien

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Hans Benno und Ursula Suttner freuen sich über den Umweltpreis für ihr Unternehmen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Einfahrt zum Holzmarkt Suttner im Ortsteil Untermühltal wird von mächtigen, aufgeschichteten Holzstämmen gesäumt. Die Dächer der Lager- und Werkshallen auf dem 20 000 Quadratmeter großen Firmengelände sind mit Fotovoltaikmodulen bestückt. Unter ohrenbetäubendem Lärm teilt ein Sägegatter 16 bis 20 Meter lange Nadelholzstämme in Bretter. 100 bis 150 Jahre alt sind die Fichten, Tannen oder Lärchen, die verarbeitet werden, und sie stammen aus der Region: aus den Wadlhauser Gräben, dem Forstenrieder Park, aus den Wäldern um Kochel- und Walchensee. "Philosophie der kurzen Wege", nennt Hans Benno Suttner junior den Leitgedanken seines Unternehmens.

Jedes Jahr werden rund 15 000 Festmeter Rundholz aus heimischen Wäldern verarbeitet, die ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Hauptprodukt des im Jahr 1894 gegründeten Familienunternehmens ist massives Vollholz aus dem ganzen Stamm, das nicht verleimt wird. "Das ist unsere Nische", sagt Suttner, der das von seinem Urgroßvater gegründete Sägewerk am Zeller Bach vor drei Jahren vom Vater übernommen hat. Holz habe als Baumaterial schon immer einen großen Stellenwert gehabt. Mit dem Klimawandel steige dessen Bedeutung als nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher.

Das Unternehmen setzt nicht nur auf ein umweltfreundliches Produkt, sondern auch auf eine ressourcensparende Produktion: Der hohe Strombedarf des Sägewerks wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien gedeckt. Im vorigen Jahr wurden 450 000 Kilowattstunden verbraucht; 410 000 erzeugte die im Jahr 2010 installierte Fotovoltaikanlage, die zu den größten im Landkreis zählt. Den Rest lieferten zwei kleinere Wasserkraftwerke, die noch aus der Gründungszeit des Unternehmens stammen. Für Zimmerer, Holzhausbauer, Architekten oder Gartengestalter werden Bretter, Balken, Dielen und Bauholz in über 80 Querschnitten produziert. Als Nebenprodukte fallen Hackschnitzel, Pellets und Sägemehl für die Landwirtschaft an. Darüber hinaus gibt es Handelsware wie Gartenmöbel, Holzterrassen oder Farben. Das Gros der Sägewerksprodukte wird nach Landsberg, Ingolstadt und nach Südtirol geliefert. Im Landkreis ist der Holzmarkt Suttner der einzige in dieser Größe. 20 Mitarbeiter- Holzbearbeitungsmechaniker, Bürokräfte, Einzelhandelskaufleute sowie drei Azubis arbeiten im Betrieb. Über die Auszeichnung mit dem Umweltpreis freut sich Firmenchef Suttner. "Das ist eine Ehre und ein Ansporn, auf diesem Weg weiterzugehen."

© SZ vom 22.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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