Hohe Investitionen:57 Millionen Euro für Lebensqualität

Lesezeit: 1 min

Geretsrieder Stadtrat votiert einstimmig für Rekord-Haushalt

Von Felicitas Amler, Geretsried

Es kann gebaut werden: Der Geretsrieder Stadtrat hat am Dienstag einstimmig den Haushalt 2018 und den Finanzplan bis einschließlich 2021 verabschiedet, wonach in diesem Zeitraum 57 Millionen Euro investiert werden. Zu den größten Vorhaben gehören das neue und erstmals interkommunale Hallenbad (15,4 Millionen Euro), die Sanierung und der Ausbau der Adalbert-Stifter-Mittelschule (13,4 Millionen) und die sogenannte Einhallung des Eisstadions (sechs Millionen). Bürgermeister Michael Müller (CSU) sprach von ehrgeizigen Projekten für die Lebensqualität der Bürger, entscheidende Faktoren seien Bildung und Familienfreundlichkeit. SPD-Sprecherin Kerstin Halba sagte, es gehe um die Schulstadt, die Sportstadt, die Barrierefreiheit und die gute Stube. Als Vorhaben für die weitere Zukunft mahnte sie im Sinne des Klimaschutzes Alternativen zur gescheiterten Geothermie an. Auf dieses Thema machte auch der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Robert Lug aufmerksam.

Die Stadt stockt auch ihr Personal auf (8,5 Millionen Euro). Der Bürgermeister betonte, wie nötig dies bei immer höheren Anforderungen an ein Rathaus als "modernes Dienstleistungsunternehmen" sei. Alle Fraktionen waren sich einig, dass auch die Erweiterung des Rathauses selbst in Angriff genommen werden müsse: "Tun Sie da was!", appellierte Detlef Ringer (Grüne) an den Bürgermeister. Müller sagte, erste Ideen würden noch intern beraten.

Kämmerer Helge Balbiani präsentierte die Eckdaten des Haushalts und sagte zu den für dieses Jahr vorgesehenen Investitionen von 14,3 Millionen Euro: Das hatten wir so auch noch nicht." Im kommenden Jahr gehe es dann richtig los mit 27 Millionen Euro: "Das muss man erst mal verbauen." FW-Sprecher Lug und CSU-Fraktionschef Gerhard Meinl mahnten bei aller Freude über das "Mammutprogramm" zur Haushaltsdisziplin. Kommunalpolitik sei eine Berg- und Talfahrt, sagte Lug und erinnerte daran, dass Geretsried vor zehn Jahren genau zehn Millionen Euro weniger Gewerbesteuer hatte als heute (der Ansatz für 2018 sind 16,5 Millionen): "Wir müssen sehr darauf achten, dass unsere Einnahmenseite stabil bleibt." Meinl sagte: "Es dürfen keine weiteren Begehrlichkeiten geweckt werden."

Die einzige Unstimmigkeit brachte Walter Büttner (SPD) in die Diskussion. Er beantragte, die Stadt solle wegen der günstigen Zinssituation einen Kredit über vier Millionen Euro aufnehmen. Müller wies auf die Liquiditätsreserve in Höhe von 31 Millionen Euro hin und sagte: "Wir können das Geld gar nicht ausgeben." Das unterstrichen mehrere Redner. Büttner zog seinen Antrag zurück.

© SZ vom 01.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: