"Hinterhalt":Heilsamer Humor

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Viktoria Lein und Hanse Schoierer spielen für den guten Zweck

Von Katharina Schmid, Geretsried

Spaß und Frohsinn sind ein wichtiger Teil des seelischen Wohlbefindens. Das sagt die Vorsitzende des "Freundeskreises für psychisch Kranke", Gabriele Skarda, am Donnerstagabend im "Hinterhalt" in Gelting. Auf der Kleinkunstbühne stehen an diesem Abend die Musikkabarettisten Viktoria Lein und Hanse Schoierer, beide ohne Gage, beide für den guten Zweck. Der Freundeskreis für psychisch Kranke hat zum Benefizabend geladen, Einnahmen für Tickets und Buffet kommen Projekten zugute, die "das Thema psychische Gesundheit unterstützen", so Skarda. Anlass für den Abend war der internationale Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober.

Viktoria Lein verbreitet zum Tag der seelischen Gesundheit gute Laune. (Foto: Hartmut Pöstges)

Mit Viktoria Lein präsentiert sich ein Multitalent auf der Bühne. Die Sängerin und Kabarettistin zeigt einen Ausschnitt aus ihrem Musikkabarett "Singen Sie mal blond". Darin parodiert sie die Erfahrungen einer jungen aufstrebenden Sängerin, die sich - jeder Karrierestart ist schwer - erst einmal vom Mauerblümchen zur Femme Fatale verwandeln muss. So wollen es die Manager im Showbiz. Mehr als ihr Klavier braucht Lein dafür nicht, die Bühnenpräsenz stimmt. Sie spielt mit althergebrachten Klischees: "Die Männer sind so simpel gestrickt. Steht einer bis zum Bauchnabel im Wasser, geht das über seinen Verstand." Und sie tappt in jedes Fettnäpfchen, das sich einer jungen Sängerin auf Firmenfeiern bietet: "Griechischer Wein! Die Leute haben getobt. Vor Wut, es war die Jahresversammlung der anonymen Alkoholiker."

Hanse Schoierer an der Gitarre. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wen diese Witze noch nicht überzeugt haben, der ist es nach Leins fulminantem Schlussakkord, einem "Medley aus Manager-Tipps für die perfekte Veranstaltung". Hier stellt sie die ganze Kraft und Wandelbarkeit ihrer Stimme unter Beweis. Von Edith Piafs Vibrato in "Non, je ne regrette rien" über Michael Jacksons "Billie Jean" bis hin zu einer Arie - singen kann sie, die Lein.

Hanse Schoierer gibt im Anschluss den Alleinunterhalter, direkt importiert aus den Neunzigerjahren. Mit Cowboyhut und -stiefeln, seiner E-Gitarre und viel Playback steht der Memminger auf der Bühne, spielt Blues, Boogie und Rock'n'Roll und dichtet dazu über den Papst und die "Leberkassemmel". Fehlen darf bei seinem Auftritt nicht der "Haberfeldtreiber" - ein Bierzelt-Schlager, der den Bayern bekannt gemacht hat.

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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