Ob sich darüber auch Loriot amüsiert hätte? Die Gemeinde Münsing will ihrem verstorbenen Ehrenbürger Vicco von Bülow mit einer möglichst originalgetreuen Replik der "Herren im Bad" am Dorfplatz ein Denkmal setzen. Der Gemeinderat hat jetzt entschieden, die Badewanne aus diesem Sketch in Fürstensteiner Granit aus dem Bayerischen Wald anfertigen zu lassen. Die Arbeiten für die Bronzebüsten der Protagonisten Dr. Klöbner und Dr. Müller-Lüdenscheid sollen separat ausgeschrieben werden. Dritter Bürgermeister Ernst Grünwald (Wählergruppe Ammerland) sagte, das Denkmal werde damit günstiger. Er rechne mit Gesamtkosten von um die 30 000 Euro, der Anteil der Badewanne mache etwa 13 000 Euro aus. Alle Räte billigten die Steinmetzarbeiten.
Schon das reale Gewicht der Wanne kann sich mit dem ideellen des Werks von Loriot durchaus messen. Laut Grünwald wird sie rund drei Tonnen wiegen. Sie soll 1,60 Meter lang sein, 95 Zentimeter breit, 76 Zentimeter hoch. Grünwald sagte, der Fürstensteiner Granit sei relativ dunkel, frostbeständig und "Steinlaus-resistent". Dazu seien Wasserspiele geplant. Ob das Wasser aus dem Hahn oder den Mündern der streitenden Herren - Sinnbild für ihren Dialog - komme werde, sei noch zu klären. Der Wasserspiegel in der Wanne solle etwa zehn Zentimeter hoch sein. Die Ente, um die der Sketch kreist ("Die Ente bleibt draußen!"), könnte auf dem Überlauf sitzen. Deshalb werden die Bronzebüsten der beiden Herren nur bis zur Bauchhöhe gegossen.
Für das Denkmal hat die Gemeinde die Zustimmung der Familie von Bülow gesucht. Grünwald betonte, dass die Bronzen die beiden Figuren originalgetreu wiedergeben sollen. Anhand von Tonmodellen könne die Familie überprüfen, ob alles passe. Denn die Proportionen müssten stimmen. Grünwald erwähnt im Übrigen, die Familie sei nicht mit allen existierenden Denkmälern für Loriot glücklich. Deswegen sei bei dem Münsinger Werk Originaltreue entscheidend und nicht künstlerische Freiheit. Die "Herren im Bad" sollen nächstes Frühjahr fertiggestellt werden.