Herbst-/Wintersemester beginnt:Immer mehr Besucher

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Geretsrieder Volkshochschule sucht neue Räume

Der Geretsrieder Volkshochschule (VHS) fehlt es weiterhin an modernen Räumen, einen Umzug in den Neubau auf dem Karl-Lederer-Platz wird es aber nicht geben: "Die Bedingungen sind nicht so günstig, wie wir uns das gedacht haben", sagt Beate Ruda, Leiterin der VHS. Stattdessen warte sie auf die Sanierung der Adalbert-Stifter-Schule, in deren Klassenzimmern nachmittags und abends Kurse stattfinden. Genutzt werde vom kommenden Semester an ferner ein neuer Raum in der Stadtbücherei.

Auf die Hintergründe des geplatzten Umzugs wollen weder Ruda noch Thomas Loibl, Pressesprecher der Stadt Geretsried, näher eingehen. Der Standort am Schulzentrum sei ohnedies optimal. Mehr Kursräume könne die VHS dennoch gut gebrauchen, vor allem solche mit moderner Ausstattung. Mit den alten Klassenzimmern der Mittelschule seien viele nicht glücklich, jedoch sei man bis zur Sanierung auf sie angewiesen.

In den vergangenen sechs Jahren verzeichnete die Fortbildungsstätte einen konstanten Zuwachs von rund 500 Teilnehmern. Bis zu 2400 Besucher meldeten sich jedes Halbjahr zu den Kursen an, sagt Ruda. Im Herbst- und Wintersemester, das Ende September beginnt, bietet die Volkshochschule 230 Veranstaltungen aus den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Gesundheit, Sprache und Beruf an. Am beliebtesten sind Ruda zufolge die Schwimmkurse und die Wassergymnastik: "Da könnte ich aufgrund der Anfragen noch mal drei Kurse füllen." Doch die VHS bekomme in dem kleinen Hallenbad keine Belegungszeiten mehr. Bedauerlich sei das besonders für Kinder, denn die müssten in der vierten Klasse zwingend schwimmen können, um am Schwimmunterricht teilnehmen zu dürfen. Die Schule übernehme die Aufgabe nicht, den Kindern das Schwimmen beizubringen, und die Eltern gäben sie lieber aus der Hand. Im Juni und Juli seien generell keine Kurse mehr möglich, weil die DLRG und die Wasserwacht bereits an den Seen im Einsatz seien. Die schwierige Situation wird sich, wenn alles gut läuft, durch den Neubau des interkommunalen Hallenbads entspannen.

Höhepunkt in diesem Jahr seien die von Männern geleiteten Yoga- und Pilateskurse. "Die Kurse, in die nur die Frauen gehen, sind schon so voll, dass da kein Mann eine Chance hätte", sagt Ruda. Durch die neuen Trainer gebe es nicht nur neue Kurse, auch männliche Teilnehmer sollen angesprochen werden. Ein anderes Highlight des Herbst- und Winterprogramms findet in München statt: Die VHS konnte eine am Institut Bavaricum ausgebildete Stadtführerin gewinnen, die mit den Teilnehmern zwei bis drei Stunden lang durch die Landeshauptstadt läuft und dabei vom "Olympischen München", der "Bierstadt München" oder dem "Barocken München" erzählt. Ausfallen wird wohl ein Deutschkurs für Gastronomen; für diesen gebe es bislang keine Anmeldungen. Auch ein Deutschkurs für Pflegekräfte steht auf der Kippe, denn dafür hätten sich nur zwei Teilnehmer eingeschrieben. Ein Problem könnte in der Gastronomie sein, dass die Kurse abends stattfinden, also dann, wenn die Gastronomen arbeiten müssen.

Unter den Sprachkursen gibt es weiterhin die wichtigsten Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Darüber hinaus können Besucher an der VHS Griechisch und Russisch lernen. Norwegisch wird nur noch für Fortgeschrittene angeboten, weil es für den Anfängerkurs keine Nachfrage gibt. Das finde sie besonders schade, sagt Ruda: Durch die Städtefreundschaft zur norwegischen Stadt Eidsvoll hatte sie auf mehr Interesse seitens der Geretsrieder gehofft.

© SZ vom 18.09.2017 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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