Haushalt:"Wir sind nicht klamm"

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Ickinger Gemeinderat beschließt Rekordausgaben von zehn Millionen Euro bis 2019

Von Claudia Koestler, Icking

Ickings Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) betonte in der Gemeinderatssitzung am Montag noch einmal, "wir sind nicht klamm". Unbestritten indes ist, dass die Isartalkommune in diesem und im kommenden Jahr "eine große Menge Geld in die Hand" nehmen wird, wie die Rathauschefin erklärte. Konkret sind es heuer etwa 4,4 Millionen Euro. Wenn man das kommende Jahr mit berücksichtigt, dann sind es sogar insgesamt rund zehn Millionen Euro, die Icking investieren wird. "Eine gewaltige Summe für eine so kleine Gemeinde", bilanzierte die Rathauschefin. Angesichts dieser Zahl wollte sie deshalb "anregen, dass wir nicht fahrlässig mit den Ausgaben umgehen und weiter sparsam sind." Diesen Hinweis nahmen die Gemeinderäte wohlwollend zur Kenntnis und verabschiedeten den Haushalt 2018 einstimmig, nachdem Kämmerer Stefan Fischer das Zahlenwerk erläutert hatte.

Der Ickinger Haushalt schließt in diesem Jahr voraussichtlich mit Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt von insgesamt rund 15,29 Millionen Euro ab. Damit steigt das Gesamtvolumen des Haushalts um annähernd zwei Millionen Euro respektive 14,87 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Bei der Gewerbesteuer erhöht Icking den Ansatz von 2017 in diesem Jahr um 150 000 Euro auf 850 000 Euro, und zwar aufgrund der äußerst guten Einnahmeentwicklung, wie Fischer erklärte. Über die Beteiligung der Gemeinde an der Einkommenssteuer erwartet die Kommune etwa 3,34 Millionen Euro. 2018 erhält Icking zudem wieder eine Schlüsselzuweisung, erstmals seit 2013.

Laut Fischer rechnet die Gemeinde mit 126 000 Euro. Bei den Ausgaben sinkt der Betrag für die Kreisumlage, und zwar um 106 200 Euro auf circa 2,076 Millionen Euro. In diesem Jahr kann Icking voraussichtlich wohl rund 1,665 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zuführen. Nach dem vorläufigen Rechnungsergebnis werden es für 2017 etwa 1,49 Millionen Euro sein.

Doch aus dem Vermögenshaushalt bestreiten sich die Investitionen der Kommune, und hier hat Icking viel vor. Knapp 5,25 Millionen Euro sind für Baumaßnahmen in diesem Jahr angesetzt. Für die Planung der Schul- und Turnhallensanierung etwa sind 100 000 Euro im diesjährigen Haushalt berücksichtigt, für die Erweiterung der Kinderkrippe rund 1,3 Millionen Euro (die restlichen 400 000 Euro sind für 2019 eingeplant). In den Straßenbau investiert Icking in diesem Jahr 408 000 Euro. Für den Breitbandausbau stellt die Kommune 3,2 Millionen Euro ein. 2019 wird dann eine Restzahlung von 1,1 Millionen Euro erwartet. "Dann ist das Breitbandnetz der Gemeinde insgesamt hergestellt und in Betrieb", sagte Fischer.

Der Schuldenstand konnte bis Ende 2017 auf rund 770 000 Euro verringert werden. Heuer ist für den Bau des Glasfasers Icking eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro geplant. Ursprünglich waren einmal vier Millionen Euro Kredit vorgesehen, doch aufgrund der günstigen Entwicklung im Verwaltungshaushalt ist es nun eine Million Euro weniger. Wegen der derzeit günstigen Zinsen will die Gemeinde nicht in ihre Rücklagen greifen und so den finanziellen Spielraum bewahren. Zum 1. Januar 2018 hatte die Kommune mehr als 3,89 Millionen Euro auf der hohen Kante, in diesem Jahr werden daraus wohl rund 142 000 Euro entnommen.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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