Die Gemeinde Münsing hat 9,4 Millionen Euro Rücklagen und erhöht die Grund- und Gewerbesteuer um jeweils 20 Prozentpunkte - allerdings erst zum 1. Januar 2018. Kämmerer Hubert Kühn relativierte im Finanzausschuss des Gemeinderats am Dienstag die ausgezeichnete Haushaltslage mit Blick auf künftige Investitionen. "Das hört sich ganz toll an. Aber wenn man sieht, was wir vorhaben, ist das gleich fort", sagte er. Für geplante Projekte wie den Hochwasserschutz in Ammerland, eine neue Turnhalle, den Vereinsheimbau in Degerndorf, Sozialwohnungen am Milchhäusl an der Hauptstraße und das neue Bürgerhaus am Pallaufhof könnten Kosten in Höhe von 30 bis 35 Millionen Euro gebraucht werden.
Daher hielt Kühn es für zwingend, die Steuerhebesätze zu erhöhen. "Wenn man in den Miesen ist, ist es schwierig, wieder rauszukommen." 2017 sei eine Phase der Konsolidierung. "2018 wird das große Jahr der Investitionen." Der Gemeinderat verständigte sich auf eine Anhebung um 20 Punkte. Die Grundsteuer A steigt damit auf 280, die Grundsteuer B auf 290, die Gewerbesteuer auf 320 Prozent.
In diesem Jahr plant der Kämmerer 600 000 Euro für den Neubau des Vereinsheims in Degerndorf auszugeben. Das Gebäude ist marode und wird abgerissen. Insgesamt wird das Vorhaben rund 1,3 Millionen Euro kosten. Planungskosten in Höhe von 200 000 Euro fallen für das Milchhäusl-Grundstück an - dort lässt die Kommune Sozialwohnungen errichten. Die Umlage an den Landkreis geht leicht zurück auf rund 2,4 Millionen Euro. Die Einnahmen der Gemeinde entwickeln sich positiv. Zwei Millionen Euro Gewerbesteuern erwartet der Kämmerer in diesem Jahr. Die Einkommenssteuerbeteiligung wächst leicht auf 3,4 Millionen. Die beiden Grundsteuern summieren sich auf 645 000 Euro.
Noch muss der gesamte Gemeinderat den Haushalt 2017 begutachten, bevor er gültig werden kann.