Günstige Entwicklung:Lebendige Genossenschaft

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Generalversammlung der Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg zieht positive Jahresbilanz für 2017

Von Wolfgang Schäl, Eurasburg

Für das soziale Leben in Deutschland und weit darüber hinaus ist es ein besonderes Jahr: Der Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einem der Gründer der Genossenschaftsbewegung, jährt sich heuer zum 200. Mal. Ein ähnlich markantes Jubiläum kann die im Loisachtal agierende Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg erst im kommenden Jahr feiern - in dieser Woche hat sie ihre 124. Generalversammlung in Beuerberg abgehalten.

127 Mitglieder folgten der Einladung in den Gasthof Zur Mühle, zu einer Veranstaltung, die nicht nur den Rechenschaftsbericht beinhaltete, sondern auch ein geselliges Ereignis mit musikalischer Untermalung, Bewirtung und Ehrungen war. Die nüchternen Regularien wickelten die beiden Vorstände Christian Glasauer und Mario Bäsler sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Josef Bromberger routiniert innerhalb von gut einer Stunde ab, Fragen zur Bilanz und zur allgemeinen Geschäftsentwicklung 2017 gab es nicht. Der Jahresabschluss und die Verwendung des Überschusses wurden einmütig genehmigt, die Wiederwahl von Bromberger, der turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheiden musste, erfolgte ebenso ohne Gegenstimmen wie die Entlastung des Vorstands.

In seiner Eröffnungsrede hob Bromberger auf die grundlegende Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ab, die in den vergangenen beiden Jahrhunderten insbesondere auf dem Land dazu beigetragen habe, die Not der verarmten Bevölkerung zu lindern: "Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele." Dies, so Bromberger, sei ein wichtiger und praktischer Beitrag zur Sozialpolitik gewesen, das Modell des gemeinsamen Wirtschaftens sei im 21. Jahrhundert lebendig geblieben und habe sich auch in der Region positiv ausgewirkt.

In Zahlen stellt sich das abgelaufene Jahr laut Geschäftsbericht insgesamt günstig dar. Demnach stieg die Bilanzsumme um 9,4 Millionen Euro auf 233,5 Millionen Euro, was einer Steigerung von 4,2 Prozent entspricht, die Kundenkredite stiegen um 10,4 Millionen Euro auf 212,3 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent), die Kundeneinlagen nahmen um 4,8 Millionen Euro auf 156,7 Millionen Euro zu (plus 3,1 Prozent).

Die 50 Mitarbeiter des Geldinstituts betreuen 5563 Privat- und 956 Firmenkunden, 97 Kunden sind neu hinzugekommen. Die Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg wird von 2 331 Mitgliedern getragen, die 37 085 Geschäftsanteile halten. Der Bilanzgewinn beläuft sich laut Bericht auf 682 343 Euro, von denen 2,75 Prozent Dividende auf Geschäftsguthaben ausgezahlt werden. Im Vorjahr hatte sich der Bilanzgewinn auf 1,017 Millionen Euro belaufen.

Vorstandsmitglied Glasauer wies in seiner Rede auf den tief greifenden Wandel hin, in dem sich das Bankengeschäft befinde. Mitglieder und Kunden wünschten sich einen flexiblen Service, neue Finanzdienstleistungen verschärften den Wettbewerb, Menschen und Unternehmen seien immer und überall vernetzt. Dies erfordere stetige Investition in Mitarbeiter und Technik, und dies alles bei allgemein sinkenden Ergebnissen und einem aus allen Fugen geratenen Regulierungsdruck in Europa. Mitglieder und Kunden müssten die digitalen Angebote der Raiffeisenbank kennen und nutzen können, sonst wanderten sie zu anderen Instituten ab.

In diesem Kontext wies Glasauer auf die am 7. Juni 2018 eröffnete "Online- Geschäftsstelle" hin, die rund um die Uhr betriebsbereit sei und den Kunden die gleichen Produkte und Dienste anbiete wie die Bankfilialen in den Orten.

Mit Geschenkkörben bedacht wurden am Ende der Versammlung sieben Mitglieder, die der Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg seit 50 Jahren angehören. Geehrt wurden Willi Unflath, Josef Pelger, Josef Walser, Johann Bauer, Georg Goldhofer, Willy Löffler und Johann Demmel. 90 Jahre gehört die Katholische Kirchenstiftung Sankt Peter und Paul in Beuerberg, vertreten durch Paul Wenus, der Bank an.

© SZ vom 18.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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